Hörspiel
Autor/Autorin:
Barbara Frischmuth
Tingeltangel oder Bin ich noch am Leben?
Komposition: Kai Rautenberg
Technische Realisierung: Rolf Knapp, Angelika Haller
Regieassistenz: Hans Cybinski
Regie: Manfred Marchfelder
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Dagmar von Thomas Mira Hans Putz Bobo Walter Pfeil Karl
Mira, eine VarieteSängerin mittleren Formats, wird aus ihrer ohnehin nicht rosigen Gegenwart in eine schmerzliche Vergangenheit versetzt: Karl, der Mann, dessen Vater einst Miras Vater erschossen hat, erkennt in der Sängerin das Kind, das genau wie er damals von einem Versteck aus diesen "Vorfall" voll Entsetzen beobachtet hatte. Und Karl versucht nun, Miras Verständnis für die Tat seines Vaters zu finden, die für Mira ein Mord, für Karl die Durchführung eines Befehles ist. In Barbara Frischmuths neuem Hörspiel steht "eine Geschichte der Trauer", nämlich Miras Geschichte, gegen "eine Geschichte der Scham", also Karls Geschichte. Die Fragwürdigkeit einer Haltung, die mit dem Hinweis "Eigentlich sind alle Opfer" den Schrecken der Vergangenheit beizukommen versucht, gerät dabei unabweisbar ins Bewußtsein. Barbara Frischmuth, 1941 in Altaussee (Steiermark) geboren, studierte Orientalistik in Graz, Erzurum (Türkei), Debrecen (Ungarn) und Wien. Ihre erste (autobiographische) Erzählung "Die Klosterschule" erschien 1968. Es folgten die Erzählbände "Amoralische Kinderklapper" und "Geschichten für Stanek", mehrere Romane, u.a. "Das Verschwinden des Schattens in der Sonne", "Die Mystifikation der Sophie Silber", "Kai und die Liebe zu den Modellen", sowie Theaterstücke und Hörspiele, u.a. "Binnengespräche" (1986), die Kinderhörspiele "Die Mondfrau" (1979) und "Biberzahn und der Khan der Winde" (1986). Barbara Frischmuth ist Mitglied des Grazer "Forums Stadtpark" und Trägerin zahlreicher Literaturpreise; sie übersetzt aus dem Ungarischen und aus dem Türkischen.
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk / Österreichischer Rundfunk 1988
- Erstsendung: 07.08.1988 | 38'20