Hörspiel
Autor/Autorin:
Wolfgang Hegewald
Häuslichkeit
Technische Realisierung: Theresia Singer, Gabriele Neugroda
Regieassistenz: Annette Kurth
Regie: Norbert Schaeffer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Martin Schwab Erwin Steiner Carmen Renate Köper Erika Gert Haucke Erzähler Matthias Brambeer Conrad Ulrich von Bock Strunz Hansjoachim Krietsch Wolff Lothar Ostermann 1. Ankläger Peter Kollek 2. Ankläger Ludger Burmann Gregor Höppner Reinhard Schulat Renate Fuhrmann Barbara Hintzen Susanne Flury Peter Kollek Claus Vinçon Roland Avenard Matthias Meschonat
Vom Wechselspiel zwischen Wirklichkeit und Imagination bis hin zu deren Verwirklichung lebt die Geschichte von Steiner, der als 17jähriger 1946 von einem Militärgericht der Roten Armee wegen Spionage zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Er stand im Verdacht, mit einer uralten Kamera auf dem Kleinstadtbahnhof alte Züge fotografiert zu haben. Im Zuchthaus entdeckt Steiner seine Vorstellungskraft als psychisches Überlebenstraining. Indem er die Wappen aus den heraldischen Katalogen seines Vaters zu rekonstruieren versucht und den Schwierigkeitsgrad dieser Erinnerung ständig steigert, perfektioniert er das Prinzip der Wiederholung. Später beginnt er in seiner Zelle penibel und unverdrossen ein wunderbares Haus zu entwerfen und bringt so die neun Jahre bis zu seiner Amnestierung zu. Haftentschädigung und Lastenausgleich ermöglichen es Steiner, sein imaginäres Haus Wirklichkeit werden zu lassen. Danach hat sich Steiner nicht mehr aus seiner "Häuslichkeit" fortbewegt. Wolfgang Hegewald, geboren 1952 in Dresden; Studium der Informatik in Dresden und der evangelischen Theologie in Leipzig. 1983 Umzug von Leipzig nach Hamburg; lebt dort als freier Schriftsteller. Veröffentlichte Prosa und Hörspiele. 1984 Preis der Kärntner Industrie beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt; Hamburger Literaturpreis für Kurzprosa; 1985-86 Stipendium Deutscher Literaturfonds; 1987-88 Villa Massimo Rom. 1988 erscheint sein Roman "Jakob Oberlin oder Die Kunst der Heimat".
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1988
- Erstsendung: 28.08.1988 | WDR 3 | 17:00 Uhr | 44'49