Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Friedrich von Schiller

Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung (1. Teil)

Vorlage: Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung (Prosa)
Bearbeitung (Wort): Arthur Kutscher
Technische Realisierung: Peter Kramper, Dieter Stratmann, Elisabeth Berbig, Petra Kohl
Regieassistenz: Detlef Meißner

Regie: Friedhelm Ortmann

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Rolf Henniger
    Hans Korte
    Thomas Holtzmann
    Rolf Boysen
    Maria Becker

"Als ich vor einigen Jahren die Geschichte der niederländischen Revolution unter Philipp II. in Watsons vortrefflicher Beschreibung las, fühlte ich mich dadurch in eine Begeisterung gesetzt, zu welcher Staatsaktionen nur selten erheben. Bei genauerer Prüfung glaubte ich zu finden, daß das, was mich in diese Begeisterung gesetzt hatte, nicht sowohl aus dem Buche in mich übergegangen, als vielmehr eine schnelle Wirkung meiner eigenen Vorstellungskraft gewesen war, die dem empfangenen Stoffe gerade die Gestalt gegeben, worin er mich so vorzüglich reizte. (...) Dies gab den ersten Anlaß zu dieser Geschichte, und dies ist auch mein ganzer Beruf, sie zu schreiben. Die Ausführung dieses Vorhabens führte mich weiter, als ich anfangs dachte. Eine vertrautere Bekanntschaft mit meinen Stoffe ließ mich bald Blößen darin gewahr werden, die ich nicht vorausgesehen hatte, weite leere Strecken, die ich ausfüllen, anscheinende Widersprüche, die ich heben, isolierte Fakta, die ich an die übrigen anknüpfen mußte. Weniger, um meine Geschichte mit vielen neuen Begebenheiten anzufüllen, als um zu denen, die ich bereits hatte, einen Schlüssel aufzusuchen, machte ich mich an die Quellen selbst, und so erweiterte sich zu einer ausgeführten Geschichte, was anfangs nur bestimmt war, ein allgemeiner Umriß zu werden. (...) Meine Absicht bei diesem Versuche ist mehr als erreicht, wenn er einen Teil des lesenden Publikums von der Möglichkeit überführt, daß eine Geschichte historisch treu geschrieben sein kann, ohne darum eine Geduldprobe für den Leser zu sein, und wenn er einem andern das Geständnis abgewinnt, daß die Geschichte von einer verwandten Kunst etwas borgen kann, ohne deswegen notwendig zum Roman zu werden. Weimar, in der Michaelismesse 1788." (Aus der Vorrede Friedrich von Schillers zur ersten Auflage)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1988
  • Erstsendung: 19.11.1988 | 208'39

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