ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Das Tell-Projekt
Ein Medienkunstwerk als Hörspielposse
Redaktion: Werner Klein
Regie: Werner Klein
Johann Peterknecht ist Insasse einer Anstalt. Sogar einer öffentlich-rechtlichen! Kurzum: Er ist Fernsehredakteur. Als solcher genießt er die Vorzüge des Anstaltslebens: Ein gutes Einkommen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Pensionsanspruch und einen sicheren Arbeitsplatz. Von diesem aus blickt er über Manuskriptstapel und des Daches Zinnen hinweg auf die Produktionsstudios, wo der leicht gealterte Nachwuchsregisseur August Schäfferle gerade bemüht ist, das ungebärdige Schauspielervölkchen dazu anzutreiben, die kreativen Programmpläne des verantwortlichen Redakteurs schwungvoll zu realisieren. Herr Peterknecht könnte vergnügten Sinnes sein. Ist er aber nicht! Auch er, der 1968 -ebenfalls schwungvoll- aufgebrochen war, um den Marsch durch die Institutionen anzutreten, ist nämlich leider schon in der erstbesten hängengeblieben und auch noch sogleich von einem tückischen Anstaltsvirus befallen worden: der Angst. Angst, das wissen filmerfahrene Fernsehzuschauer, essen bekanntlich Seele auf und darüberhinaus oftmals auch den Verstand. Und so werden wir Zeuge, wie selbst ein so bewährter Klassiker, wie Schillers "Wilhelm Tell" dem ansteckenden Killervirus zum Opfer fällt. Gibt es noch Rettung für den Bedrängten? Nur Gott - und die Fähigkeiten der Fernsehkritik - können da noch helfen.