Hörspiel
Autor/Autorin:
Joachim Walther
Lautlos und dennoch eine Stimme sagenhaft
Komposition: Karl-Heinz Waldschütz
Technische Realisierung: Peter Kretschmann, Sabine Kaufmann
Regieassistenz: Waltraud Heise
Regie: Ulrike Brinkmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Heike Falkenberg Milena Ralf Knicker Wolf Ulrich Pleitgen Klotz Brigitte Röttgers Engel Heinz Schubert Boskop Dietmar Mues Mann 1 und 2 Lothar Grützner Friederike Brüheim Frau 1 und 2 Carin Abicht
In der kleinen DDR-Landgemeinde Schönbuche, die gerade ihr 750-jähriges Jubiläum feiert, soll - nach den Direktiven des LPG-Vorsitzenden Klotz - auch noch der letzte Quadratzentimeter "Brachland" in "Nutzland" umgewandelt werden. "Kinkerlitzchen" sind dabei für Klotz die Argumente des örtlichen "Naturschutzaktivs", das die Vernichtung von vier jahrhundertealten Teichen, umrahmt von malerischen Weiden, zu verhindern sucht. Milena, eine junge Praktikantin, rätselhaft und geheimnisvoll, kämpft dabei besonders um den Erhalt des im Volksmund "Jungfernpfuhl" genannten Teiches. Wie die in lokalen Volkssagen überlieferte Wassernymphe "Minnemil" trifft sich Milena des Nachts mit ihrem Geliebten am Ufer des Teiches. Im Verlauf des Hörspiels verschmilzt die Figur der Milena immer mehr mit jenem Fabelwesen aus sagenhafter Vorzeit. Realität und mythische Überlieferung sind unauflösbar miteinander verwoben. Joachim Walther richtet in seiner "märchenhaft - realen" Fabel sein Augenmerk besonders auf den Prozeß einer tiefgreifenden kulturgeschichtlichen Verarmung, die als Folge der äußerlich sichtbaren Naturzerstörung bislang kaum wahrgenommen wird.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 1989
- Erstsendung: 29.03.1989 | 53'35