Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Cristián Cortés
Verhaftet - verschwunden
übersetzt aus dem Spanischen
Übersetzung: Wolfgang Hanne
Komposition: Frank Wolff
Technische Realisierung: Peter Nielsen, Bärbel Seidler
Regie: Gottfried von Einem
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Peter Fricke Folterer 1 Pascal Breuer Mario Burghart Klaußner Folterer 2 Ferdinand Dux Wache Matthias Brandt Ricardo Michael Thomas Gonzalo Ilse Ranft Mutter
Dies ist das letzte Hörspiel des Exil-Chilenen Cristián Cortés, geschrieben kurz vor der Rückkehr in sein Heimatland. Es handelt von Folterern und Gefolterten, von Müttern und deren Söhnen, die vom Militärregime ihres Landes in Haft genommen, gefoltert und spurenlos liquidiert wurden. Seit Jahren schon, aber auch noch heute protestieren Mütter in Santiago, deren Söhne nicht auffindbar sind. Diese Frauen ketten sich selbst am Zaun des Justizpalastes an und fordern Gerechtigkeit. Das Hörspiel handelt vom Schicksal eines solchen Häftlings. Es wird zudem eine Beschreibung der Psyche der Folterer versucht, die guten Gewissens und in der Überzeugung, Ihrem Vaterland zu dienen, aber damit gleichzeitig auch die westliche Kultur zu retten, ihre Greueltaten ausführen. Das Stück lädt ein, an einem fremden Beispiel erneut über Faschismus nachzudenken. Wie schon in früheren Hörspieltexten beschreibt Cortés die Handlungsweise seiner Personen sowohl von einer äußeren wie inneren Perspektive - letzteres in freirhythmischer Lyrik.
Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen 1989
- Erstsendung: 25.04.1989 | 39'26