Hörspiel
Autor/Autorin:
Heidi-Maria von Plato
Das Schweigen der Qin
Komposition: Johannes Schmidt-Sistermanns
Technische Realisierung: Peter Nielsen, Christine Potschkat
Regieassistenz: Wolfgang Streng
Regie: Bernd Lau
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Christoph Eichhorn Guan Katharina Palm Wan-Ti Maria Wimmer Erzählerin Hermann Lause Verrückter Christa Berndl Wirtin Wang Fritz Lichtenhahn Wahrsager Gustl Halenke Kaiserin Xiancan Ben Hecker Wassermelonenverkäufer Marlies Engel Frauenstimme 1 Marianne Schilling Frauenstimme 2 Thomas Meinhardt Jia Silang Peter Buchholz Soldat 2 u.a. Stephan Schwartz Soldat 1 u.a. Wolfgang Schenck Bauer 1 u.a. Edgar Hoppe Bauer 2 u.a. Werner Eichhorn Wächter 1 u.a. Dietrich Mattausch Wächter 2 u.a. Ulrich von Bock Wächter 3 u.a. Hans Madin Hsüan-Ti Thomas Kylau Kao-li-Shih Gerd Baltus Lü-weng Dietmar Mues Mandarin 1 Siegfried W. Kernen Mandarin 2 Manfred Steffen Wandermönch Ferdinand Dux Einsiedlermönch Ilse Ranft Palastdame Hans Häckermann General Hans Gehrmann Yü Eva Blum Mädchen Eva Huber Mädchen Sabine Krickstadt Mädchen Martina Struppek Mädchen
Die Autorin lebt in Berlin. Nach Studium und praktischer Tätigkeit als Psychologin lebt sie nunmehr als freie Schriftstellerin. Dies ist ihr erstes Hörspiel. Die Handlung, die sich in China im Jahr 1102 nach christlicher Zeitrechnung abspielt, trägt märchenhafte Züge. Wan-Ti, die Tochter eines mächtigen Generals, ist dem Zwang ihres Vaters entflohen und spielt irgendwo in einem kleinen Schattentheater auf der "himmelsgleichen" Griffbrett-Zither Qin. Ihr Bruder sucht und findet sie nach langer Wanderschaft. Er warnt vor den Häschern des Vaters. Im Palast der Himmlischen Klarheit" regiert die Kaiserin Xiancan, die empfänglich ist für die schönen Künste. Aber inmitten ihres skurrilen Hofstaats langweilt sie sich. Eine mehr als tausendjährige Qin wird in ihren Palast getragen, zu ihrer Erheiterung. Doch niemand kann sie spielen. Das Instrument widersetzt sich und gibt nur falsche Töne von sich. Die Kaiserin, die nicht ahnt, daß sie durch eine mächtige Clique von Militärs und Höflingen gestürzt werden soll, setzt einen Preis aus für diejenige Spielerin, die das Schweigen der Qin beenden kann. Das Kunststück gelingt der schönen Wan-Ti, nachdem sie sich in die Natur des Instrumentes versenkt hat. Der Gleichnischarakter des Märchens wird zum Schluß offenbar: Die Macht, geprägt durch Krieg und patriarchale Autorität, steht im Kontrast zur Kunst und zur Natur. Dem weiblichen Prinzip ist es auferlegt, mit der Hilfe der Kunst und der Natur das alte, überlebte Machtgefüge zu bekämpfen und zu erneuern.

Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen / Westdeutscher Rundfunk 1989
- Erstsendung: 29.08.1989 | 51'20