Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Friedrich Wilhelm Gotter

Medea - Ein Radiomelodram

Vorlage: Medea (Libretto)
Komposition: Georg Anton Benda
Technische Realisierung: Werner Klein, Inge Lausberg

Regie: Jürgen Dluzniewski

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Donata HöfferMedea
    Peter FrankeJason
    Lieselotte RauHofmeisterin
    Marcel Collé1. Knabe
    Björn Schaller2. Knabe

Man könnte sagen, Georg Benda habe das Radio erfunden, habe für es gedacht, ohne dessen technische Möglichkeiten zu kennen. Sein Melodram konzentriert sich auf die innere Verfassung der Medea, auf ihre Psychologie, ihre Entwicklung. Nicht die Geschichte der Medea zu erzählen, sondern den inneren Konflikt, der sie zum Mord an ihren Kindern bringt, stand im Mittelpunkt seines Interesses. Folgerichtig läßt er die Vorgeschichte aus. Die Handlung beginnt mit der Rückkehr der Verbannten in Jasons Palast, kurz vor der Hochzeit mit Kreusa. Bendas/Gotters Medea ist ein Monolog mit ganz wenigen dialogischen Einsprengseln, die die Handlung zwar weitertreiben, sie aber nicht entscheidend bedingen. Musik und gesprochene Sprache hat er als gleichwertige, ebenbürtige Ebenen behandelt. Ein sich gegenseitig kommentierender, ergänzender Dialog von Sprache und Musik entsteht. Es ist nicht die Aufzeichnung einer wie immer gestalteten historisierenden Aufführung, sondern eine Inszenierung, die sich auf die intime Nähe zur Figur Medea konzentrieren kann. Sie stellt mit modernen Mitteln die dem Melodram eigene Schwebe zwischen Übertreibung und Distanz im Radio her.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Saarländischer Rundfunk / Sender Freies Berlin / Südwestfunk 1989
  • Erstsendung: 22.01.1989 | 56'19

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