ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Nach Einbruch der Dunkelheit (1. Teil: 1932-1935)
Technische Realisierung: Werner Klein, Karin Beaumont
Regieassistenz: Heidrun Nass
Regie: Hans Gerd Krogmann
"Nach Einbruch der Dunkelheit" spielt in einem Dorf im südlichen Deutschland man könnte Bayern oder Franken vermuten, so ganz wollen wir uns da nicht festlegen. Es ist eine Dorfchronik der Vorkriegsjahre des Nationalsozialismus. Sie werden vom Chronisten ebenso bürokratisch wie ereignisgetreu aufgezeichnet, was durchaus nicht immer der unfreiwilligen Komik entbehrt. Überhaupt ist das Hörspiel eher von den kleinen Ereignissen, den Querschlägereien und Beziehungen der Dorfbewohner geprägt, in deren Köpfe und Handlungen der Nationalsozialismus allmählich Einzug hält. Der Autor, Burghard Schlicht, wurde 1946 geboren. Er gehört also zur Generation der sogenannten Nachgeborenen. Sein Stück basiert auf Recherchen am Münchner Institut für Zeitgeschichte und auf Gendarmerieakten eines tatsächlich existierenden Dorfes. Dennoch ist das Hörspiel keine Dokumentation, sondern eine fiktionale Chronik der dörflichen Ereignisse mit volksstückhaftem Charakter. Im Jahre 1933 hat sich im armen Dorf im Bezirk Wiesentau schon einiges geändert: Nationale Feiern werden abgehalten, der nationals ozialistische Bürgermeister Pius Gall gewöhnt sich allmählich an seine Rolle, was nicht ohne Streitereien mit dem Kreisleiter Schulz abgeht, der mit der SA im Hintergrund scharfe Maßnahmen gegen Quertreiber durchziehen will. So gerät "Görg" Steinbrecher in Schutzhaft, weil für ihn die Militärvereine und die Feuerwehr an erster Stelle stehen und nicht die Nazis. Der Gendarm Bärmeier hat ihn abgeführt, obwohl auch er eine Grenze zwischen Nazis und Gendarmerie zu ziehen versucht.