ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Der verbotene Garten. Fragmente über D'Annunzio
Bearbeitung (Wort): Hans Gerd Krogmann
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Karl-Heinz Stoll, Jutta Magenau
Regie: Hans Gerd Krogmann
Gabriele D'Annunzio, das ist der italienische Dichter, der im ersten Weltkrieg als Kampfflieger über Wien Flugblätter mit seinen Gedichten abwarf, der 1919 mit einer Freischar Fiume besetzte, den eine berühmte Freundschaft mit Eleonora Duse verband, der dem Kult des Übermenschen huldigte und in Mussolini zeitweilig dessen Verkörperung sah. "Der verbotene Garten", das ist die hoch über dem Gardasee gelegene Parkanlage um seine Villa, die er sich nach eigenen Entwürfen gestalten ließ und wo er 1938 starb. Die Szenen von Tankred Dorst zeigen D'Annunzio am Ende seines Lebens, das in seiner dekadenten Exzentrik, im Versuch, Kunst und Leben in einer privaten Mythologie zu verschränken, ein einziger Aufstand gegen den Tod war. Eingeschlossen in seiner Welt, überall von Zeichen des Verfalls umstellt, erscheinen dem Greis wie in einem Totentanz, jenseits der realen Zeit, Gestalten seines Lebens: der Knabe, der er einmal war, die Geliebte, die "göttliche" Duse und, als Gescheiterter, der "Duce".