Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Denis Diderot

Madame de la Carlière oder Die Wankelmütigen. Eine Unterhaltung im Nebel. Nach dem Französischen des Diderot von Hans Magnus Enzensberger

Vorlage: Von der Leichtfertigkeit des öffentlichen Urteils über unsere privaten Handlungen (Novelle, französisch)
Bearbeitung (Wort): Hans Magnus Enzensberger
Technische Realisierung: Karlheinz Stoll, Jutta Magenau

Regie: Hans Lietzau

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Hans LietzauDer Erzähler
    Marianne HoppeEine Dame der Gesellschaft
    Barbara SukowaMadame de la Carlière
    Hans-Peter HallwachsChevalier Desroches
    Julia Costa
    Hannelore Koblentz
    Thessy Kuhls
    Christine Weber
    Walter Kreye
    Carl Lange
    Ernst August Schepmann
    Wolfgang Stendar

Anlaß der Sendung ist die zweihundertste Wiederkehr des Todestags von Denis Diderot am 30. Juli. Die Novelle, die dem Hörspiel zugrundeliegt, wurde posthum in der ersten Gesamtausgabe der Werke Diderots unter dem Titel "Von der Leichtfertigkeit des öffentlichen Urteils über unsere privaten Handlungen" veröffentlicht. Bei einem Spaziergang erzählt ein Philosoph einer Dame der Gesellschaft die merkwürdige Geschichte der Madame de la Carlière: Als diese schöne und reiche Aristokratin sich mit dem Chevalier Desroches vermählte, forderte sie von ihm unbedingte Treue. Alle ihre Freunde waren Zeugen und sollten Gericht über ihn halten, falls er sein Versprechen je bräche. Dieser Gerichtstag kam, Urteile wurden gefällt, letzten Endes gab es nur Verurteilte. Aber nicht die Untreue steht in diesem sehr moralischen Stück am Pranger, sondern die wankelmütige Oberflächlichkeit der Menschen, die mit ihrem verantwortungslosen Geschwätz Meinungen herstellen. Denis Diderot (1713-1784), der große französische Aufklärer, leitete - anfangs gemeinsam mit D'Alembert, später selbständig - die Herausgabe der großen französischen Enzyklopädie, die er nach und nach, nicht zuletzt durch die Fülle seiner eigenen Beiträge, zu einem großangelegten Kompendium des gesamten Wissens seiner Zeit ausweitete. Nebenbei schrieb er seine, zum Teil erst posthum veröffentlichen philosophischen Dialoge und erzählerischen Werke; darunter - von Goethe übersetzt - "Rameaus Neffe".

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Süddeutscher Rundfunk / Hessischer Rundfunk 1983
  • Erstsendung: 29.07.1984 | 53'35

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?