ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Der Kompromiß
übersetzt aus dem Ungarischen
Übersetzung: Hans-Henning Paetzke
Technische Realisierung: Peter Staub, Annelies Hasler
Regie: Otto Düben
Der weltberühmte, alte Historiker hat sein Hauptwerk abgeschlossen, dem die Öffentlichkeit mit Spannung entgegensieht. Allerdings führt ein Kapitel des Bandes in bestimmten politischen Kreisen, die sich für die richtige Interpretation von Geschichte zuständig fühlen, zu hektischen Aktivitäten. Wie nämlich könnte man den verdienstvollen Gelehrten, der zudem todkrank ist, zu einem Kompromiß, zum Umschreiben dieses Kapitels bewegen ? Zunächst versichert man sich der Mithilfe seiner schönen jungen Frau. Doch wider Erwarten erweist der Gelehrte sich als erstaunlich bereitwillig. Was verspricht er, der nicht weiß, daß seine Arbeit zum Wettlauf mit dem Tode geworden ist, sich wohl von diesem Kompromiß ? Ist es List oder Schwäche, tiefere Einsicht oder Resignation, die ihn bis zum letzten Atemzug das Beanstandete umschreiben läßt ?
István Eörsi, 1931 in Budapest geboren, studierte englische und ungarische Literatur. Im Dezember 1956 wegen Teilnahme am ungarischen Volksaufstand verhaftet und zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, wurde er 1960 auf Grund einer Amnestie entlassen. Seither lebt er - zeitweilig in Westberlin - als freier Schriftsteller und Übersetzer (u.a. der Werke von Georg Lukás). Neben Gedichtbänden, Essays und Kurzgeschichten liegen zahlreiche Theaterstücke vor, u.a. "Das Verhör", das George Tabori an der Berliner Schaubühne zur Uraufführung brachte.