ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Die Möwenesser
(Måkespisere)
übersetzt aus dem Norwegischen
Übersetzung: Astrid Arz
Komposition: Birger Heymann
Technische Realisierung: Klaus Krüger, Ingeborg Görgner
Regieassistenz: Dörte Stölting
Regie: Jörg Jannings
Bergen, die zweitgrößte Stadt Norwegens in den Jahren 1939 - 1945. Der Krieg ist ausgebrochen, das Land von deutschen Truppen besetzt, das alltägliche Leben gekennzeichnet durch Mangel an Nahrung, Kleidung, aber auch durch Mangel an Freiheit und Glück. Vor diesem Hintergrund träumt die siebzehnjährige Christine davon, Bühnenschauspielerin zu werden. Sie übernimmt jede Arbeit, die sie bekommen kann, um den Unterricht zu finanzieren, gibt endlich ihr Debut bei einem Kellertheater, das jedoch bald danach geschlossen wird. So ist sie wieder in ihrem Traum enttäuscht, und Hunger und Leid machen sie zu einer leichten Beute für einen älteren, mit den Nazis kollaborierenden Kaufmann. In "Möwenesser", dessen Originalproduktion 1983 mit dem "Prix Italia" ausgezeichnet wurde, verbinden sich Dialog, Zitat und Reim zu einem balladenartigen Hör-Spiel, das am Rande die Folgen der nationalsozialistischen Herrschaft in Norwegen spiegelt, vor allem aber die Ausbeutbarkeit eines jungen Mädchens aus der Unterschicht. Als zentrales Motiv taucht immer wieder die Möwe auf, die als ungenießbar galt und aus Not dennoch gegessen wurde; sie steht als Zeichen für Hunger und Elend, aber auch als Symbol für die Beschneidung und Abtötung der Freiheit.
Cecilie Løveid wurde 1951 in Mysen geboren, veröffentlichte Hörspiele, Theaterstücke und einen Fernsehfilm sowie bisher fünf Romane.