ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Jens Prüss

Kopfstand


Technische Realisierung: Leopold von Knobelsdorf, Renate Klein

Regieassistenz: Annette Kurth


Regie: Klaus-Dieter Pittrich

Frieda: Wir können et nich ändern, Franz. Wir müssen hier raus. Wenn wa uns varrückt machen, wird es nur noch schlimma. Schibulski: Weisse, wo wa hinkomm! In diese Betonklötze. Da gehse ers dreima rum, bisse n' Eingang gefunden has. Un mit Gaten is da au nix mehr. Frieda: Mit uns könnses eben machen. Schibulski: Eben nich! Dat muß doch endlich ma in die Köppe von den da oben rein, dat se och mitm klein Mann nich allet machen könn. Schibulski steht noch einmal auf und kämpft. Gegen den Abriß der Kolonie, des kleinen Stückchens Heimat der Arbeiterfamilie, das dem Bau einer Benzinfabrik "im Wege steht". Keine neue Situation für die Menschen im Revier. Doch sie haben gelernt, gegen Verzweiflung, Verbitterung und Enttäuschung anzugehen, gegen das, was von Politikern in Worte wie "vernünftig" und "zu eurem Besten" umbenannt wird. Und sie haben ihre eigene Art, mit Problemen umzugehen: Sprache und Gesten schaffen eine wohl bitter nötige Entfernung von der eigenen "beschissenen" Situation. Vieles, was schwer lastet und drückt, klingt so leicht, fast komödiantisch.

Jens Prüss, der mit "Kopfstand" sein erstes Hörspiel geschrieben hat, wurde 1954 in Rottweil am Neckar geboren; aufgewachsen ist er in Essen und Düsseldorf. Er veröffentlichte Gedichte und Kurzprosa sowie Spielszenen für eine freie Theatergruppe.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Tana SchanzaraFrieda Schibulski
Wolfgang GrönebaumFranz Schibulski
Jochen KolendaBruno Schibulski
Gerd CrollHans Kabollek
Elise TuerschmannSybille
Heinz Ostermann1. Herr
Claus-Dieter Clausnitzer2. Herr
Helga UthmannFrau Kabollek


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1984

Erstsendung: 29.10.1984 | 45'05

Darstellung: