ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Ein deutscher Osterspaziergang
Technische Realisierung: Anna-Maria Tietze, Helga Geist
Regie: Hans Drawe
1947 sind sie konfirmiert worden, die Gruppe der Mittfünfziger, die sich in ihrem Heimatort, einem hessischen Dorf an der deutsch-deutschen Grenze, zu einem Ostertreffen zusammengefunden haben, um sich nach 40jähriger Nachkriegsgeschichte und Nachkriegsleben wiederzusehen einander zu erzählen, sich zu erinnern, mit ihrem Pfarrer von damals zu sprechen. Die versuchte Annäherung an Heimat, Jugend, Gemeinschaftsgefühl löst bei den Beteiligten eine mehr oder weniger schmerzhafte Erkenntnis von Entfremdung, Altern und Vereinzelung aus. Neben der sichtbaren Grenze zwischen Ost und West treten auf diesem deutschen Osterspaziergang auch die mit jener vermittelten Grenzen zwischen Lebensabschnitten und individuellen Erfahrungen ins Bewußtsein. "Das Stück" schreibt der Autor, der hier einen Augenblick seines eigenen Lebens festgehalten hat, "zeigt politische Schmerzzustände der Nation in ihrer Verflechtung mit dem Leben von Angehörigen der Generation, die sie - eher unbewußt als bewußt - seit dem Ende des Krieges mitbewirkt hat."