ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Fata Morgana
Vorlage: Fata Morgana (Roman)
Bearbeitung (Wort): Jürg Laederach
Komposition: Niels Frédéric Hoffmann
Technische Realisierung: Peter Kretschmann, Markus Giza, Ursula Jestrzembski
Regieassistenz: Celia Steinbach
Regie: Hans Rosenhauer
Paris 1861. Inspektor Picard, fett und melancholisch, wachsam und anmutig mit einem fatalen Hang zu Zitronentörtchen und verruchter Frauenschönheit, ist dem geheimnisvollen Magier und Mörder Ric Lazare auf den Fersen. Er spürt ihn auf in den prachtvollen Salons der Metropole, wo die Oberen Zehntausend mit der Halbwelt ausschweifend feiern und wo Lazare mit seiner Wahrsagemaschine Furore macht. Er verfolgt ihn quer durch Europa über Nürnberg und Wien bis in die Steppen Transsylvaniens - unbeeindruckt von der Prophezeihung: "Paul Picard - der Spitzel wird sterben". Der deutschstämmige Amerikaner William Kotzwinkle - bekannt durch das Buch zum Film "E.T." - fügt virtuos und unbekümmert literarische Versatzstücke zu einem farbenprächtigen Phantomeuropa zusammen, in dem Balzac, E. T. A. Hoffmann, Stevenson und Simenon ebenso mitmischen wie Chandler und die Verfasser von Gruselnovellen aus dem 19. Jahrhundert. Die Hörspielbearbeitung von Jürg Laederach konzentriert sich vor allem auf die Gestalt des erfolglosen Inspektors Picard, der sich im Labyrinth des eigenen Innern verfängt und nie ans Ziel kommt. Von Rastlosigkeit und Atemnot bedrängt, reist er durch eine toll gewordene Welt, die immer mehr sein Phantasieprodukt wird. Die vielfach verschachtelte Handlung verknüpft der Schweizer Autor zu einem spannenden doppeldeutigen Märchen, das er wie aus der Zauberkiste - Bild für Bild hervorholt und vor uns ausbreitet.