Hörspiel
Autor/Autorin:
Franco Ruffini
Orpheus. Thema mit Variationen
Übersetzung: Daniele Dell'Agli
Technische Realisierung: Günter Beckmann, Anne Domernicht, Hilde Zaus
Regieassistenz: Waltraud Heise
Regie: Hans Bernd Müller
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Peter Lieck P 1, P 2 Marlen Diekhoff F Ulrich Matschoss K Lutz Mackensy I
"Der Tod kann nicht gerechtfertigt, nicht verursacht, nicht verstanden werden. Man kann ihn nur beschreiben." Solche und ähnliche Sätze finden sich in diesem Text, der das Thema des Todes und den Zirkel menschlicher Existenz in den Mittelpunkt stellt. Vordergründig betrachtet geht es um ein Verbrechen. Ein Mann wird getötet aufgefunden, an der Peripherie einer Stadt, zwischen einem Autobusdepot und einem verlassenen Kino. Ein Pistolenschuß traf ihn direkt ins Herz. Dies ist der faktische Ausgangspunkt der Untersuchung, die ein Inspektor und sein Assistent anstellen. Da der Tote eine Pistole bei sich trug, ist an eine Abrechnung innerhalb der Unterwelt zu denken. Die Spekulationen der beiden Polizisten über Ursache und Hergang des Geschehens sind verwoben mit Textsequenzen zweier männlicher Stimmen sowie der einer Frau. In Bruchstücken erscheint die Vorgeschichte des Toten. Seit zwei Jahren ist er - so wird angedeutet -, hinter dem Manne her, der seine Geliebte erschossen hat. Das Zusammentreffen von Mörder und späterem Opfer ist logisches Ergebnis dieser Vorgeschichte. Das Orpheus-Motiv steht im Zusammenhang mit dem Thema des Hörspiels. Es geht um das Verhältnis zum Tod, um den uralten Traum seiner Überwindung, der auch in der irrationalen Logik eines simplen Verbrechens durchscheint.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 1985
- Erstsendung: 21.09.1985 | 43'30