ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Ganoven-Ballade oder Glanz und Elend der Brüder Sass, Gentlemen-Einbrecher
Bearbeitung (Wort): Heinz von Cramer
Komposition: Heinz von Cramer
Technische Realisierung: Peter Kretschmann, Sabine Kaufmann, Christina Ocker
Regieassistenz: Jürgen Dluzniewski
Regie: Heinz von Cramer
Als "Berufsverbrecher", die nach der Überzeugung des NS-Gerichts "niemals den Weg in die Volksgemeinschaft finden würden", wurden die Brüder Franz und Erich Sass am 27.März 1940 in Berlin von der Gestapo erschossen. Solange die Justiz in Deutschland noch nach den Paragraphen des bürgerlichen Gesetzbuches Recht sprach, hatte niemand den beiden raffinierten Gentlemen-Einbrechern etwas nachweisen können. In den Jahren 1926 bis 1933 war in Berlin kein Banktresor vor ihnen sicher. Ihr größter Coup war der durch wochenlange unterirdische Wühlarbeit vorbereitete Einbruch in die Stahlkammern der Berliner Diskontogesellschaft am Wittenbergplatz, bei dem sie eine Millionenbeute machten, aber - obwohl eine ganze Reihe von Indizien gegen sie sprach - nicht eindeutig überführt werden konnten. Die aus Dokumenten und zeitgenössischen Texten entstandene "Ballade" schildert den Weg der Brüder Sass vom legendären Ganovenpaar der zwanziger Jahre, den bewunderten und gefeierten Lieblingen der Berliner Boulevardpresse, zu Opfern des nationalsozialistischen Systems, das mit "Volksschädlingen" kurzen Prozeß machte.