ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Hochzeitsgäste
übersetzt aus dem Arabischen
Übersetzung: Günter Bommert
Technische Realisierung: Peter Nielsen, Christine Potschkat
Regie: Günter Bommert
Im August 1945 fielen die ersten beiden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Eine dritte ist (noch?) nicht abgeworfen worden. In dem Zwischenraum, der durch diese Daten gesetzt wird, spielt sich jetzt das Leben der Menschheit ab - in der Haltung angstvoller Erwartung. A. M. Laban (45), gebürtiger Ägypter, der als Studienrat in Elmshorn lebt, Mitherausgeber der Zeitschrift "Die dritte Welt" ist und bisher nur wissenschaftliche Texte veröffentlicht hat, umschreibt dieses Thema in collage-artiger Form. Die Struktur des Stückes stellt sich dar als Gewebe aus vielfachen Handlungssträngen, die in eine einzige Parabel münden. Szenen auf einem japanischen Truppentransportschiff, das auf seinem Heimweg Schwerverletzte befördert, lösen sich u. a. ab mit der Beschreibung eines seltsamen Hochzeitsfestes, bei dem der Bräutigam ausbleibt. Zitate von Versen aus dem Epos "The ancient mariner" von S. T. Coleridge leuchten immer wieder als Richtpunkte auf, - Vorform des "Fliegenden Holländers", der mit seinem ewig dahinfahrenden Geisterschiff den Romantikern willkommene Metapher war für eine Existenz zwischen Schuld und Erlösung.