ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Regenbogen
Technische Realisierung: Klaus Schumann, Margitta Düver
Regieassistenz: Herbert Leonhardt
Regie: Norbert Schaeffer
Der junge, in Frankfurt lebende Autor hat in diesem Stück versucht, poetische Hörbild-Metaphern zu finden für ein Zentralerlebnis seiner Generation: Hoffnung auf Veränderung der Welt und emotionaler Aufschwung durch die Studentenrevolution von 1968 wurden im Lauf der Zeit zerrieben und endeten in Resignation. Seine Protagonisten sind zwei Penner, die unter einer verkehrsreichen Brücke die Nacht verbringen. Sie erinnern sich an ihre längst verflossene Glanzzeit. Tschick war Maler und hat viele öffentliche Bauwerke mit farbigen Anstrichen verziert, menschenfreundlich ausgestaltet. So auch die Unterseite der Brücke, unter der sie sich jetzt gerade befinden. Als er sie seinerzeit mit einem riesigen Regenbogen bemalte - Symbol einer erwünschten Verbindung von Stadt und Land - ist er vom Baugerüst abgestürzt. Und sein sozialer Absturz folgte. Kümmel war ein junger Arbeiter, den sich die linke, im Kern bürgerliche Schickeria als Renommier-Proleten zum Vorzeigen und zur Beruhigung des schlechten sozialen Gewissens leistete. Er suchte Selbstverwirklichung in seiner Liebe zu einer Studentin. Oben auf der Brücke ereignet sich ein Autounfall. Die Stadtstreicher nehmen das Geräusch zum Anlaß für eine geträumte Lebenswende. Aber - auf die Oberseite der Brücke werden sie nicht gelangen.