Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Rolf Schneider
Shakespeares Rosenkriege (1. Teil)
Technische Realisierung: Alfons Steffens, Angelika May
Regieassistenz: Ralf Becher
Regie: Rolf Schneider
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Fritz Lichtenhahn Narr, später Herzog von Gloster, später König Richard III Friedhelm Ptok König Richard II Gustl Halenke Herzogin von Gloster Erich Schellow Heinrich Bolingbroke, später König Heinrich IV Hermann Ebeling Thomas Mowbray Hermann Treusch Heinrich, Prince of Wales, später König Heinrich V Arnold Marquis Sir John Falstaff Brigitte Reimers Katharina, Prinzessin von Frankreich Heinz Rabe Edmund Martimer, Graf von Carl Raddatz Richard Plantagenet, Herzog Hans Madin Herzog von Gloster, Protektor Sybille Gilles Herzogin von Gloster Jutta Lampe Prinzessin Margareta Thomas Holtzmann Heinrich, Graf von Richmond
"Das englische Königshaus der Plantagenet regierte von 1154 bis 1485. Mit ihm gelangte der Anspruch auf die französische Königskrone nach England; hieraus resuItierte der hundertjährige Krieg zwischen den beiden Ländern, einschließlich des Auftritts der Jungfrau von OrIeans. Auch der Bürgerkrieg zwischen den beiden rivalisierenden GeschIechtern der Lancaster und Yorks war ein Familienzwist von Plantagenet. Diese sogenannten Rosenkriege führten zu einer fast völligen Vernichtung des britischen KleinadeIs. Sie bereiteten so den Absolutismus der Tudor vor. Den Niedergang der Plantagenet, beginnend mit König Richard II., endend mit dem Tode Richards III., hat William Shakespeare in einer Serie von Königsdramen abgeschildert. Sie ergeben, chronologisch gelesen, einen geschlossenen Abriß über 200 Jahre englischer Herrschaftsgeschichte. Die Stücke entstanden zu sehr verschiedenen Zeiten. Reife poetische Leistungen wechseln mit rasch und bedenkenlos verpackten Reißern, bei denen gelegentlich selbst die Urheberschaft Shakespeares angezweifelt wird. Es hat verschiedene Versuche gegeben, diese Textmassen auf einen einheitlichen und geschlossenen Ablauf zu konzentrieren. Das wichtigste Hilfsmittel dabei war der Rotstift. Mit Kürzungen muß auch unsere Fassung von Shakespeares Rosenkriegen operieren. Zusätzlich bedient sie sich einer theatralischen Hilfe von besonderer Art: Sie führt eine neue Figur ein, einen shakespearischen Narren, der wechselnde Rollen übernimmt, das Geschehen kommentiert, bis er schließlich in die Gestalt von Richard II. schlüpft. Heraus kommt ein zutiefst pessimistischer Blick auf Geschichte, auf einen Kreislauf aus Habgier, Blut, Macht, Niedergang. Shakespeares Stücke werden zu einer Parabel, in welcher wir Erfahrungen unseres Jahrhunderts wiederfinden."
Produktions- und Sendedaten
- Sender Freies Berlin 1985
- Erstsendung: 25.12.1985 | 75'55
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Random House Audio 2006 (in der Sammlung "William Shakespeare: Das Hörspiel-Archiv")