Hörspiel
Autor/Autorin:
Heinz von Cramer
E. T. A. Hoffmanns Goldener Topf
Ein romantisches Phantasiestück
Technische Realisierung: Walter Jost, Waltraud Gruber
Regie: Heinz von Cramer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Ernst Jacobi Der Dichter Daniel Kasztura Der Student Anselmus Karl Lange Konrektor Paulmann Evelyn Pielmeier Veronika, seine Tochter E. O. Fuhrmann Registrator Heerbrand Peter Lieck Archivarius Lindhorst Margrit Carls Seine Tochter Serpentina Grete Wurm Das alte Weib Regina Faerber Rosemarie Gerstenberg Jutta Graeb Ruth Hellberg Hanna Köhler Christine Weber Stephan Benson Curt Bock Tillmann Braun Paul Bürks Reinhard Kolldehoff Thomas Lang Ulrich Schmid Franz Steinmüller Michael Thomas Hans Treichler Charles Wirths Christine Combe Vocalisen
In kaum einem Werk E.T.A. Hoffmanns tritt der Widerspruch zwischen einem sehnsüchtig erstrebten, romantischen Atlantis und der erbarmungslosen Misere der Gegenwart, unter der der Autor Zeit seines Lebens litt, deutlicher zutage als im "Goldenen Topf". Anselmus, der reine Tor und Märchenheld, verstrickt sich in wahnsinniger Liebe zu Serpentina, einer der drei Töchter des Geheimen Archivarius Lindhorst, die alle drei in grünem Gold glänzende Schlänglein sind. Inbrünstig sucht Anselmus die ferne Geliebte, bis er sie endlich in Atlantis, dem Reich der Poesie findet. Doch weder die poetisch-romantische Utopie, noch der geheimnisvoll schillernde Archivarius Lindhorst können den Erzähler darüber hinwegtrösten, daß er eben doch in sein Dachstübchen versetzt bleibt, den Sinn befangen von den "Armseligkeiten des bedürftigen Lebens".
Weitere Informationen
E.T.A. Hoffmann, 1776 in Königsberg geboren und 1822 in Berlin gestorben, war nach einem Jurastudium als Referendar, Assessor und schließlich Regierungsrat tätig. Seine genialen Fähigkeiten als Erzähler, Librettist, Komponist, Kapellmeister, Kritiker und Zeichner standen jedoch der Ausübung dieser Ämter eher hinderlich entgegen. Von seinen zahlreichen Schriften, die bis heute nichts an geheimnisvoll skurrilem Zauber eingebüßt haben, seien hier nur die folgenen erwähnt: "Fantasiestücke in Callots Manier" (1814/15), "Die Elixiere des Teufels" (1815/16), "Nachtstücke" (1817), "Die Serapions-Brüder" (1819/21), "Lebensansichten des Katers Murr" (1820/22). Heinz von Cramer, 1924 in Stettin geboren, hat sich als Erzähler und Librettist, vor allem aber als Funk- und Filmregisseur einen Namen gemacht.
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk / Westdeutscher Rundfunk 1985
- Erstsendung: 16.05.1985 | 118'10