Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Eva Maria Mudrich
Die Straße nach Ococingo
Technische Realisierung: Jochen Prandhoff, Iris Hartmann
Regie: Andreas Weber-Schäfer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Antje Hagen Mara Koberny Jochen Nix Arne Koberny Peter Lieck Keil Klaus Herm Lavinius Doina Weber Ilona Sling Wolfgang Reinsch Sling Manfred Georg Herrmann Berteau Ernst Alisch Doktor Peruss Barbara Kozarisczuk Computerstimme
Ein Mann gerät unter den Einfluss einer unbekannten Macht, die danach trachtet, auf telepathischem Weg Einfluss auf weltpolitische Entscheidungen zu nehmen.
Von einer Reise durch Mexiko schickt Arne Koberny, einer spontanen Intuition folgend, an seinen Prokuristen ein Telegramm mit der dringenden Anweisung, einen bestimmten Vertrag nicht zu unterzeichnen. Wieder zu Hause, muss er feststellen, dass diese Entscheidung, für die er keinerlei Erklärung hat, seine gesamte Existenz ruiniert hat. Er beginnt, um seinen Verstand zu fürchten, und eines Tages bricht er mit unbekanntem Ziel auf und bleibt verschwunden.
Anhand zurückgelassener Tonbandkassetten versuchen Freunde von ihm und seine Frau, das Rätsel zu lösen. Alles deutet darauf hin, dass Koberny unbeabsichtigt Opfer einer telepathischen Beeinflussung geworden ist. Genau in der Zeit seiner Mexikoreise war auf der Londoner Weltkonferenz ein humanitäres Projekt ausgerechnet am Nein zweier mexikanischer Abgeordneter gescheitert. Zufällig lief die Vorlage auf der Konferenz unter der gleichen Bezeichnung wie sein nicht zustande gekommener Geschäftsvertrag. Offenbar hat Koberny Signale empfangen, die anderen gegolten haben.
Irgendwo in der Welt müssen Menschen damit beschäftigt sein, Entscheidungen der Politik nach ihrem Gutdünken zu beeinflussen. Nur in der Politik? Wie weit mag die Einflussnahme gehen? Gibt es unter diesen Umständen überhaupt noch freien Willen?
Vor seinem Verschwinden hatte Koberny herausgefunden, dass ein Hormon der Zirbeldrüse für die Empfänglichkeit telepathischer Signale verantwortlich ist, und er hatte es sich blockieren lassen. Aber der Preis für diesen Eingriff war hoch, denn der Verlust des dritten Auges hat eine totale Isolation von Mitmenschen zur Folge. Kobernys Leben muss fortan bar jeder menschlichen Kommunikation gewesen sein. Allzuschnell werden die die Beteiligten darüber einig, die Vorgänge wieder zu vergessen. Aber ist dieser Wunsch wirklich ihrem eigenen Willen entsprungen? Nie mehr werden sie Gewissheit haben, ob das, was sie denken, ihre eigenen Gedanken sind. (Pressetext nach Horst G. Tröster: Science Fiction im Hörspiel 1947-1987. Hrsg. vom Deutschen Rundfunkarchiv. Frankfurt am Main 1993)
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1985
- Erstsendung: 01.07.1985 | 51'50