Dokumentarhörspiel
Autor/Autorin:
Detlef Puls
Tagebücher
Dokumentarhörspiel nach Aufzeichnungen aus Auschwitz
Technische Realisierung: Roland Seiler, Christiane Köhler
Regieassistenz: Johannes Hertel
Regie: Günter Bommert
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Rudolf Wessely Salmen Gradowski Eric Schildkraut Salmen Lewenthal Joel Berger Anonymus Martin Schwab Johan Paul Kremer
Aus naheliegenden Gründen sind nur wenige Aufzeichnungen von KZ-Insassen während ihres Aufenthaltes in Lagern überliefert. Unser Wissen über das Leiden in den Konzentrationslagern beziehen wir hauptsächlich aus Erinnerungen ehemaliger Häftlinge, die sie entweder nach ihrer Freilassung niedergeschrieben oder bei NS-Prozessen zu Protokoll brachten. Die Handschriften von Mitgliedern des Sonderkommandos im KZ Auschwitz gehören zu den wenigen Überlieferungen vom Lagerleben, die unmittelbar unter dem Eindruck der Torturen im KZ entstanden. Anlaß für die Aufzeichnungen war eine gescheiterte Häftlingsrevolte am 7. Oktober 1944, an der sich auch Mitglieder des Sonderkommandos beteiligten. Angesichts ihrer unmittelbar bevorstehenden Ermordung durch die Nazis entschlossen sich zehn von ihnen, ihre Erlebnisse von der Deportation bis hin zum Aufstand schriftlich festzuhalten. Das Dokumentar-Hörspiel "Tagebücher" konfrontiert Passagen aus drei überlieferten Handschriften mit Auszügen aus dem Tagebuch des SS-Arztes Johann Paul Kremer, der von Ende August bis zum 20. November 1942 in Auschwitz tätig war.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestfunk 1985
- Erstsendung: 10.09.1985 | 68'20