ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Atemnot
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Häfner, Karin Ridder
Regieassistenz: Annette Kurth
Regie: Klaus-Dieter Pittrich
"Marktkirchen lebt von der 'Salpag' und die 'Salpag' lebt von Marktkirchen. Das ist eine äußerst empfindliche Symbiose. Die verschiedensten Interessen müssen in Einklang gebracht werden und schließlich gibt es ja auch noch so was wie Sachzwänge." So entschuldigt Dr. Zwillich, PR-Mann des Chemiekonzerns 'Salpag', das Gift, das aus den Schornsteinen der Firma entweicht. Ein Säugling ist im Schlaf erstickt. Pseudokrupp? Der Vater, selbst Arbeitnehmer der Firma, spricht den Verdacht aus und wird unter einem fadenscheinigen Vorwand entlassen. Die Bürger der idyllischen Kleinstadt schweigen. Stadtrat, Schule, Presse, Ärzteschaft, Vereine, Institutionen und einzelne - sie alle sind bis zur Bewegungslosigkeit in das Netz der Interessen und Abhängigkeiten eingebunden. Nicht sehen, nicht hören, nicht reden! Nur Margot Lasky, eine junge Frau, die aus den Turbulenzen der Berliner Szene in die Idylle geflüchtet ist, macht einen Anlauf, den Schweigekreis zu durchbrechen. Aber allein schafft sie es nicht. "Man braucht Freunde, die noch nicht so tief drinhängen, die sich noch rühren können, aber solche halten sich nicht in Marktkirchen", sagt sie. Erst als sie erfährt, daß sie ein Kind erwartet, wagt sie den Ausbruch.
Ruth Rehmann, deren neues Hörspiel sich engagiert des Themas "Umwelt" annimmt, wurde 1922 in Siegburg geboren und lebt heute im Chiemgau. Sie studierte Kunstgeschichte und Archäologie sowie Sprachen. Später besuchte sie die Musikhochschulen Köln und Berlin. Ruth Rehmann schreibt Romane, Hörspiele, Funkerzählungen und Kurzgeschichten. Sie erhielt verschiedene literarische Preise.