ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Frauen vor Flußlandschaft
Vorlage: Frauen vor Flußlandschaft (Roman)
Bearbeitung (Wort): Christian Linder
Technische Realisierung: Hans Scheck, Kristina Schulze
Regie: Hans Gerd Krogmann
"Alles in diesem Roman ist Fiction, nur der Ort nicht; und der Ort ist unschuldig und kann sich nicht betroffen fühlen", schrieb Heinrich Böll im Vorwort seines Buches "Frauen vor Flußlandschaft", das er kurz vor seinem Tod vollenden konnte. Es ist sicherlich kein Schlüsselroman, aber doch ein Modell. Denn der Ort der Handlung ist das Bonn von heute. Nicht die Tagespolitik, sondern die Intimgeschichte einer Stadt, das Netz der menschlichen Beziehungen hinter den Kulissen der offiziellen Selbstdarstellung. Im Vordergrund stehen deshalb die Frauen, die ansonsten nur als dekoratives gesellschaftliches Beiwerk erscheinen. In einer Welt des Ränkespiels sind sie das heimliche soziale Korrektiv. Heinrich Böll, der 1985 starb, hat in diesem, seinem letzten Buch noch einmal das große Thema seines literarischen Werks aufgegriffen: die Abrechnung mit der Scheinheiligkeit und Fassadenhaftigkeit unserer Gesellschaft.