ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Totenfloß
Komposition: Klaus Buhlert
Technische Realisierung: Anna-Maria Tietze, Lothar Schmitt
Regie: George Tabori
"Mitteleuropa in der Mitte des 21. Jahrhunderts. Chemische und radioaktive Einflüsse haben das Land verwüstet. Der Boden, die Luft und das Wasser sind vergiftet, man berührt einander nicht ungestraft, was man ißt und trinkt, muß man vorher mit dem Geigerzähler checken. Bis auf wenige noch bewohnbare Areale ist das Land zwischen Alpen und Nordsee unbewohnbar geworden. Endzeit also auch in der Bundesrepublik. Die wenigen noch bewohnbaren Orte haben sich mit Mauern, elektrischen Zäunen und anderen Wehranlagen umgeben, sie werden diktatorisch regiert, Energie ist knapp geworden, Trinkwasser wird rationiert: Eine Art modernes Mittelalter hat sich auf dem verwüsteten Kontinent breitgemacht. Bewohner dieser Areale, die einen bestimmten Grad von chemischer Verseuchung erreicht haben, werden in das unbewohnbare Land, in die Chemiewüste ausgewiesen. Man überantwortet sie damit dem sicheren Tod. "Totenfloß" ist die Geschichte von vier Todgeweihten, die sterbend ihr Menschsein entdecken, sich noch im Tode solidarisieren und damit die alte Weisheit bestätigen: Es ist schade um den Menschen. Ich habe meinem Spiel ein Wort von Emile M. Cioran vorangestellt: Das Heimweh nach der Barbarei ist das letzte Wort einer jeden Zivilisation." (Harald Mueller)