ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Maria Magdalene
Vorlage: Maria Magdalene (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): N. N.
Regie: Karl Peter Biltz
Die "Maria Megadalene" von Hebbel wurde vor rund einem Jahrhundert zum ersten Male aufgeführt. Der Dichter hat mit diesem Werk die dramatische Kunst der folgenden Zeit entscheidend beeinflußt. Es wurde zum Ausgangspunkt des modernen bürgerlichen Trauerspiels. Was die Aufführung durch den Funk besonders geeignet erscheinen läßt, ist die ganz auf das Wort gestellte dramatische Entwicklung des Stückes. Die Figuren, die Hebbel vorstellt, fassen klare Gedanken in eine klare und einfache Sprache. Das Schicksal eines jungen Mädchens steht im Vordergrund. Es wird von seinem Vater, einem streng und rechtlich denkenden Handwerksmeister, zu einer Verzweiflungstat getrieben. Hebbel erreicht dabei den Punkt, wo, wie er selbst sagt, "uns nicht mehr die kümmerliche Teilnahme an dem Einzelschicksal einer von dem Dichter willkürlich aufgegriffenen Person zugemutet, sondern diese in ein Allgemeinmenschliches aufgelöst wird."