ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Zwei Lügen
Regie: Harald Philipp
Dr. Robert Stein kommt mit seinem französischen Freund Maurice, den er in Deutschland kennengelernt hat, in dessen Heimatort. Er lernt dort die Mutter und die Schwester Maurices, Madeleine, kennen, die er bald zu verehren beginnt. Aus dieser Verehrung erwächst eine große Liebe, die das Mädchen innig erwidert. Robert lernt Frankreich, den Garten Europas kennen, er gewinnt gute Freunde und entschließt sich, im Lande zu bleiben und mit Maurice eine gemeinsame Arztpraxis aufzubauen. Auf diese heitere Glück fällt aber der Schatten einer traurigen Erinnerung: in der Nähe des kleinen Ortes, der ihm an der Seite des geliebten Mädchens zur neuen Heimat werden soll, muß sein Bruder gefallen sein. Diese Erinnerung quält ihn, er will sich Gewißheit verschaffen und beginnt nachzuforschen. Zugleich aber erwacht in den Bewohnern des Ortes die immer stärker werdende Vermutung, daß zwischen Robert und dem noch heute von ihnen gehaßten Bruder, den sie ironisch-gehässig den "Sieger von Frankreich" nennen, Verwandtschaft bestehen muß. Das Vertrauen, das sie ihm als Arzt entgegenbrachten, beginnt zu schwinden; aber auch Maurice und Madeleine geraten in Gewissenskonflikte. Zuletzt will es scheinen, als ob nur die Abreise Roberts das Verhängnis aufhalten kann. In dem Schicksal dieser Menschen wird zugleich auch etwas von den Schwierigkeiten sichtbar, die einer Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich entgegenstehen. Daß eine Versöhnung und ein Zusammenfinden im Bereich des Menschlichen zumindest dennoch möglich sind, versucht Günter Jannasck mit seinem Hörspiel aufzuzeigen.