ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel
Der Besuch des Fremden
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Schulz
Regie: Wilhelm Semmelroth
Der Autor, der zur 'Gruppe 47' gehört, zeichnet das Schicksal des deutschen Universtätsprofessors Hartmann, der 1933 in die USA emigrierte, weil er es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, den Eid auf die NS-Verfassung abzulegen. Diese Gesinnung hat er mit dem Verlust seiner beiden Kinder bezahlen müssen. Seine in Deutschland zurückgebliebene Tochter fiel einem Bombenangriff zum Opfer, sein Sohn fiel als Angehöriger der amerikanischen Armee in den letzten Kriegstagen in Thüringen. Nach dem Krieg kehrt er in seine Heimatstadt zurück. Das, was er dort sieht und erlebt, verdichtet sich mit der Erinnerung an die Vergangenheit, an seine eigenen Handlungen und Unterlassungen wie auch an die der anderen zu einem tragischen Konflikt. Hartmann, dem es nicht gelingt, die sittliche Idee, für die er emigriert ist, mit den persönlichen und menschlichen Verpflichtungen, denen er sich freiwillig entzogen hat, in Einklang zu bringen, verläßt wieder das Land, das einmal sein Vaterland gewesen ist, um in die neue Heimat, die sie ihm niemals wurde noch werden wird, zurückzukehren.