ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
So reizend wie sein Name
Technische Realisierung: Dieter Stratmann, Renate Klein
Regieassistenz: Bettina Tronich
Regie: Dieter Carls
Im Erholungsheim hofft der abgehalfterte Politiker, endlich Schutz und Ruhe auf der Flucht vor dem Volk zu finden. Seine Frau ist bei ihm, dennoch spricht er mehr zu sich selbst: es ist der Monolog eines alten Politikers in einer verlorenen Sprache. Die Parolen, Phrasen und ideologischen Versatzstücke wollen nicht mehr passen, die Realität entgleitet. Der alte Mann merkt bald, daß er abgehört wird. Er, der das Volk jahrelang bespitzeln und abhören ließ, fühlt sich doppelt gefangen. Draußen, vor dem Gebäude, sammeln sich Leute, Sprechchöre werden laut und die Situation bedrohlich. Nachdenken über Deutschland, das betreibt der 1943 in Rom geborene F. Ch. Delius auch mit diesem Hörspiel. So setzt er sich mit der aktuellen Situation auseinander, den möglichen Konflikten und dem Realitätsverlust der abgesetzten Politikergarde.