Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Max Mohr
Ramper
Vorlage: Ramper (Schauspiel)
Bearbeitung (Wort): Carl-Ludwig Reichert
Technische Realisierung: Hans Scheck, Monica Graul
Regieassistenz: Mira Alexandra Schnoor
Regie: Carl-Ludwig Reichert
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Peter Fricke Ramper, ein Flieger Joachim Höppner Ipling, sein Maschinist Detlef Kügow Chocolat, ein Artist Angelika Steils Zizi, dessen Frau Reinhard Glemnitz Barbazin, ein Arzt Esther Hausmann Norma, dessen Frau Ulrich Frank Piaz, Barbazins Assistent Kornelia Boje Schlubbe, Barbazins Assistentin
"Ramper ist ein Flieger, der in einer Bucht in Mittelgrönland, von aller Verbindung mit der Welt abgeschnitten...darauf wartet, aus der Gefangenschaft in Schnee und Eis erlöst zu werden. Vergebens! Sein Maschinist stirbt ihm weg. Noch lange Zeit verbringt Ramper in der eisigen Einsamkeit und wird allmählich zum Tier..." Berlin 1925. Die Uraufführung des "Ramper" von Max Mohr war ein großer Erfolg. In der Titelrolle überzeugte Paul Wegener unter der Regie von Paul Henckels. Der Autor damals über sein Werk: "Ich habe ein Jahr daran gearbeitet und mehr Freude und Qual und Hoffnung darangehängt als sonst wohin und als gut ist... Magischer Realismus, nur ein Schlagwort, aber das beste, wenn es eines sein muß." Hätte Max Mohr (1891-1944) nicht emigrieren müssen, er hätte in der deutschen Literatur eine Rolle gespielt. "Ramper", sein bestes Bühnenstück, war als "Ramper, der Tiermensch" verfilmt worden. Eine vollständige Kopie scheint aber nicht mehr zu existieren. Auch die Bücher von Max Mohr sind nur schwer auffindbar, denn die Bibliotheken haben - zeitbedingt - die Werke jener Autoren, die kurz vor der Nazizeit am Beginn einer literarischen Karriere standen, ignoriert. Umso spannender, diese Romane und Dramen heute zu lesen und dadurch eine Vorstellung zu erhalten, wie es in der deutschen Literatur auch hätte weitergehen können. Die akustische Neuinszenierung des "Ramper" zum 100. Geburtstag von Max Mohr versteht sich deshalb nicht zuletzt als Dokumentation verlorener Literatur-Geschichte. Der biographische Essay von Carl-Ludwig Reichert (s. eigenes Produktionsblatt) soll diesen Ansatz vertiefen.
Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk 1991
- Erstsendung: 23.10.1991 | 52'40