Originalhörspiel

Autor/Autorin: Anthony Burgess

Das Treffen in Valladolid

Übersetzt aus dem Englischen

Übersetzung: Karin Graf
Technische Realisierung: Karl-Heinz Stevens, Jeanette Wirtz-Fabian

Regie: Hans Gerd Krogmann

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Reinhart von StolzmannDon Manuel
    Gerd BaltusShakespeare
    Anke TegtmeyerAnne
    Angelika ThomasSusanne
    Gert HauckeRutland
    Peter LehmannLope
    Johannes LepperArmin
    Otto SanderBurbage
    Derval de FariaCervantes
    Josef MeinertzhagenBischof
    Dietrich HollinderbäumerHall
    Alf MarholmSir Philip
    Juan PorresGuzmann
    Hajo FörsterRice

Entstanden ist das Stück im Auftrag der European Broadcasting Union (EBU). Fast alle Rundfunkanstalten, zwischen Island und Israel, Polen und Portugal, Finnland und Griechenland, Irland und der Türkei, haben das Hörspiel des berühmten englischen Autors in der jeweiligen Landessprache produziert und für die Sendung am 10. April vorgesehen. Für den deutschsprachigen Bereich der ARD, des Deutschlandsenders Kultur, des österreichischen und des Schweizer Rundfunks hat der Deutschlandfunk die Produktion übernommen. In London, in England, kennt man das Ensemble des Globe Theatre als die gefeierten und berühmten Kings Men. In Spanien weiß man von Shakespeares Theaterarbeit freilich nichts, oder wenig genug, um sie, wie der große Kollege Lope de Lega das tut, gnadenlos zu schmähen. Aber auch die englischen Diplomaten, in deren Gefolge die Kings Men mitgereist sind, begreifen nichts von der gemeinten kulturellen Botschaft; sie sind längst eingeschlafen, als das spanische Publikum eine gewaltige Extravorstellung, eine Collage aus Hamlet und Falstaff, auszupfeifen beginnt. 1604, in Valladolid, ist gewiß kein europäischer Kulturkanal eröffnet worden. Indem Burgess das Treffen dort erfunden hat, hat er zugleich auf die Unterschiede in denn Traditionen, Religionen und Kulturen verwiesen. Drastisch ironisiert er die Idee, mit politischen Einigungen ließe sich der Kulturschock ersparen, das harte Aufeinanderprallen ästhetischer Gegensätze. Shakespeare, der nach seinem Streit mit Cervantes, nach dem ganzen Fiasko aus Spanien regelrecht geflohen ist, hat dann doch dazugelernt: an seinem Grab.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Deutschlandfunk / Bayerischer Rundfunk / Schweizer Radio DRS / Österreichischer Rundfunk / Hessischer Rundfunk / Funkhaus Berlin / Norddeutscher Rundfunk / Radio Bremen / Sender Freies Berlin / Südwestfunk / Westdeutscher Rundfunk / RIAS Berlin 1991
  • Erstsendung: 10.04.1991 | 72'40

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