Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Diana Kempff
Aller Tage Abend
Komposition: Gerd Bessler
Technische Realisierung: Christian Kühnke, Christa Schmidt-Klevenow
Regieassistenz: Vera Wildgruber
Regie: Hans Rosenhauer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Manfred Steffen Ein älterer Mann Burghart Klaußner Ein jüngerer Mann Christian Redl Ein jüngerer Mann
Eine Gefängniszelle im Winter. Ein alter und zwei junge Männer teilen sich seit sieben Jahren die Zelle. Der Alte ist mit der Zeit blind und schweigsam geworden. Seine Geschichten, mit denen er früher die beiden anderen faszinierte, erzählt er nicht mehr. Er sieht keinen Sinn mehr darin. Überhaupt hat sich ihre Lage verschlechtert: Die Nachbarzellen sind leer geworden, die Klopfzeichen bleiben aus, niemand revoltiert wie anfangs noch. Lähmende Stille. Nur die Schritte der Wächter vor der Tür. "Man hat uns vergessen", sagt der Alte. "Abgeschrieben", sagt einer der Jüngeren. Damals haben sie gemeinsam für etwas gekämpft, der Alte hatte es stets verstanden, die Jungen mitzureißen. Für welche Sache haben sie sich engagiert? Sind sie unschuldig verurteilt worden? Im Hörspiel von Diana Kempff bleiben die Geschehnisse im Halbdunkel, in einer geheimnisvollen Spannung. Die Situation der Gefangenen spiegelt ihre wachsende Isolation, das Versiegen ihrer Widerstandskraft und ihr täglich zielloser werdendes Warten.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 1991
- Erstsendung: 20.11.1991 | NDR 3 | 42'40