ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung
Feuerland oder Der neue Candide in der schlechtesten aller Welten ... / Notiz von den Irrfahrten des Louis-Ferdinand Céline in Deutschland 1944
Vorlage: Rigodon (Roman, französisch)
Übersetzung: Werner Bökenkamp
Bearbeitung (Wort): Heinz von Cramer
Technische Realisierung: Walter Jost, Birgit Schilling
Regieassistenz: Alexander Schuhmacher
Regie: Heinz von Cramer
Ein großer Schriftsteller und dennoch Faschist? Weltberühmt und dennoch geächtet an Louis-Ferdinand Céline scheiden sich bis heute die Geister. Schon in seinen ersten Romanen hatte er unerbittlich und aggressiv seiner Zeit und auch sich selbst in dieser Zeit Hohn, Haß und Verachtung entgegengeschleudert. Die Deutschland-Trilogie über das letzte Kriegsjahr 1944/45 ("Von einem Schloß zum andern", "Norden", "Rigodon") wurde schließlich zu einer Chronik der in Kriegszeiten sich unverhüllt entäußernden Unmenschlichkeiten. Heinz von Cramer hat aus dieser - gerade in unserer Gegenwart wieder aktuellen - Trilogie ein Panorama der Schrecken des Krieges und des Todesentsetzens entworfen.
Louis-Ferdinand Céline (1894-1961) arbeitete viele Jahre als Armenarzt, ehe er mit seinem ersten Roman "Reise ans Ende der Nacht" (1932) schlagartig berühmt wurde. Auch sein zweiter Roman "Tod auf Kredit" bestätigte seinen Rang als Spracherneuerer von außerordentlicher Sprengkraft. Seine Haltung gegenüber Faschismus und Nazidiktatur, sein blindwütiger Antisemitismus zwangen ihn allerdings, 1944 als Kollaborateur nach Deutschland zu fliehen. Dort schließlich wurde er zum unerbittlichen Beobachter des Endes von Hitler-Deutschland.