ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Finis Terrae
Vorlage: Finis Terrae (Roman)
Komposition: Klaus Buhlert
Technische Realisierung: Wilfried Hauer, Susanne Herzig
Regieassistenz: Holger Buck
Regie: Klaus Buhlert
Im Hörspiel 'Finis terrae' legt Raoul Schrott den Nachlaß des Archäologen Ludwig Höhnel vor, der ursprünglich aus vier Heften bestand, die durch vielfältige Bezugspunkte und Überschneidungen zu einem einzigen Text verknüpft sind.Das erste Heft enthält das von Ludwig Höhnel übersetzte Logbuch des Pytheas von Massalia, der im 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung als erster griechischer Navigator und Astronom mit dem Schiff den Norden Europas bereiste und bis nach Thule kam. Im zweiten Heft folgt Höhnel den in Pytheas' Bericht beschriebenen Stationen und berichtet davon in Briefen und Notizen seinem Kollegen Ghjuvan Schiaparelli: in Landschaftsschilderungen, Reflexionen über seine tödliche Krankheit und Andeutungen über die vielfach gebrochenen Liebesbeziehung zu Schiaparelli und seiner Frau Sofia entsteht Höhnels Geschichte "... von einem, der ans Ende der Welt fuhr, um zu sterben". Dem dritten Heft ist die Darstellung von Schiaparellis Rekonstruktion einer antiken Planetenmaschine entnommen, die den Bogen zurück zu den naturwissenschaftlichen Überlegungen des Pytheas von Massalia schlägt. So entstehen fast leitmotivisch sprachliche und klangliche Bilder der langsamen Erstarrung.
Raoul Schrott, geboren 1964. Hörspiele: 'lingua franca sonora I-IV' (BR 1994-1995), 'Hotels' (1995 als Hörspiel des Jahres ausgezeichnet).