ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Dantons Tod
Vorlage: Dantons Tod (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Norbert Schaeffer
Komposition: Wolfgang Florey
Technische Realisierung: Walter Jost, Karen Friedle
Regieassistenz: Michael Utz
Regie: Norbert Schaeffer
Mit 21 Jahren schreibt Georg Büchner an seine Braut: "... Ich studierte die Geschichte der Revolution. Ich fühlte mich wie vernichtet unter dem gräßlichen Fatalismus der Geschichte..." Ein Jahr später begann er, selbst von Verhaftung bedroht, mit der Niederschrift seines Dramas "Dantons Tod", das die terroristische Steigerung der Französischen Revolution zur Schreckensherrschaft thematisiert. Die zahlreichen literarischen historischen und philosophischen Quellen, die Eingang fanden in die Textgestalt, bis hin zu den teilweise wörtlich aus den Geschichtsquellen übernommenen Reden, bezeugen Büchners so nahe wie möglich am historischen Verlauf sich orientierende Auseinandersetzung mit seinem Stoff und dessen handlungstragenden Figuren. - Nach erneuter Durchsicht des Manuskripts von Büchner rekonstruierte der Büchner-Forscher Thomas Michael Mayer unter Beseitigung der Lesefehler bisheriger Ausgaben die originale, bislang wohl authentischste Textgestalt, die dieser Hörspielfassung zugrunde liegt.
Georg Büchner (1813-1837) studierte in Straßburg, dann in Gießen Naturwissenschaften, Philosophie und Medizin. Als Mitglied der revolutionär-oppositionellen "Gesellschaft der Menschenrechte" und Verfasser politischer Schriften - insbesondere der Flugschrift "Der Hessische Landbote" - mußte er Gießen verlassen und floh nach Straßburg. Seit Juni 1935 wurde er steckbrieflich verfolgt. Trotz dieser bedrückenden Bedingungen entstanden, nach "Dantons Tod", noch die Werke "Woyzeck", "Leonce und Lena" und "Lenz". Als Privatdozent für vergleichende Anatomie in Zürich verstarb er dort, erst 24jährig, an einer Typhusinfektion.