Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Rainald Goetz

Krieg (1. Teil: Krieg)

Vorlage: Krieg (Theaterstücke)
Technische Realisierung: Udo Schuster, Regine Schneider
Regieassistenz: Stefan Hardt

Regie: Ulrich Gerhardt

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Heinz EmigholzTitel
    Gunter BergerStammheimer
    Friedrich Karl PraetoriusStockhausen
    Heinrich GiskesHeidegger
    Hans MadinÄlterer mündiger Bürger
    Walter PfeilSchauender mündiger Bürger und flüsternder Bürger
    Helmut VogelSchlachtender mündiger und noch flüsternder Bürger

"Krieg" bildet den ersten Teil der gleichnamigen Trilogie. Kompromißlos changiert, ohne jemals zur Ruhe zu kommen, die öffentliche Diskussion über den "Zeitgeist", d.h. bei Goetz über Revolution, Massenbewegung, Terrorismus und den Staat zwischen der Unerbittlichkeit und Strenge des Gedankens und verzweifeltem bis komischen Gebrabbel. "Schlachten" hingegen, das zweite Stück handelt von extremen und nicht nur psychischen Verwüstungen innerhalb einer Familie. In "Kolik" schließlich, einem Trinkermonolog werden immer luzidere, jedoch an Akte der Selbstzerstörung gekoppelte Erkenntnisse vorgeführt. Was die Texte dann verbindet: Immer bleiben die Sprechenden gedanklich stecken, verenden ihre Ansätze in Parolen oder im Suff. Der Zwang zu denken wächst quasi proportional zu Leiden und Ekel. Goetz ringt um eine philosophische Aussage, die sich den Gedanken immer wieder entzieht. So werden die Sätze in"Krieg", zum Teil von Chören vorgetragen, zum Rap(funkinger Sprechgesang in der Discomusik) der Theorie, zu rhythmisch skandierten Partikeln aus Denken bis Alltag. Als Diskussionsmaterial sind sie jedoch nicht sehr tauglich. Wie unter einer Lupe verwandeln sich die Kommentare, Gespräche, Selbstbezichtigungen und Erkenntnis diverser sogenannter mündiger Bürger und Soldaten und die politischen bis alkoholischen Reden der als Individuen erkennbaren Personen in eine Art Hyperrealität blitzen kurz auf in grellem Licht und brechen dann ab. Der Wahrheit nämlich sind ihre Inhalte abhandengekommen...

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestfunk 1989
  • Erstsendung: 23.02.1989 | 105'40

Auszeichnungen

  • Hörspiel des Monats Februar 1989

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