ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Das schwäbische Eigentum
Technische Realisierung: Rudolf Stückrath, Gabriele Neugroda
Regieassistenz: Ulrich Iwan
Regie: Norbert Schaeffer
Ein ominöser "Unglücksfall" hat zur Folge, daß der Protagonist Habscheidt in der Tübinger Filiale einer süddeutschen Einzelhandelskette vom Verkauf zurückgezogen wird und im Glaskasten Büroarbeit verrichten muß. Er ist entnervt und nimmt Psychopharmaka. Habscheidt ist nicht ganz bei sich, halluziniert. Von einem Beauftragten des Kultusministeriums wurde Habscheidt eingeladen, ein Pilotprojekt "zur Eingliederung der Nordflüchtlinge" zu erarbeiten. Die "Arbeitsemigranten" aus den nördlichen Bundesstaaten sollen so ausgebildet werden, daß sie sich in Baden-Württemberg sozialadäquat verhalten können und die einheimische Bevölkerung nicht mehr als unvermeidbar belasten. Im Aufbau-Kurs für die NordIrrlichter geht es anhand der höchstdifferenzierten und allumfassenden schwäbischen Besitzkultur hoch her. Hahscheidt's Läuterung soll hier nicht vorweggenommen werden - aber soviel ist klar: Schwaben ebenso wie solchen, die nicht das Glück haben, dem Musterländle zu entstammen, wird die Wonne des Besitzens gründlich verleidet. Florian Felix Weyh, geboren 1963 in Düren, studierte Psychologie in Köln. Seiner ersten Rundfunkarbeit "Massbach" (WDR 1986) folgte "Oststraße oder wie ein Gedicht entsteht" (WDR 1987). Weyh lebt heute in Hamburg.