Originalhörspiel, Dokumentarhörspiel
Autor/Autorin:
Ulrich Chaussy
schuldig. schuldig. schuldig.
Ein Dokumentarhörspiel über den Widerstand der "Weißen Rose"
Komposition: Ulrich Bassenge
Technische Realisierung: Michael Müller-Jin, Gudrun Greger
Regie: Ulrich Chaussy, Ulrich Bassenge
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Werner Kreindl Freisler Christiane Bachschmidt Flugblattleserin Wolfgang Schatz Titelsprecher
"Jeder einzelne Mensch hat einen Anspruch auf einen brauchbaren und gerechten Staat, der die Freiheit des Einzelnen als auch das Wohl der Gesamtheit sichert." (Aus dem dritten Flugblatt der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" 1942. Die Mitglieder der "Weißen Rose" haben mitten im nationalsozialistischen Alltag der gleichgeschalteten Erziehung, vom Pimpf bis zur soldatischen Kampfmaschine, von der Jungmaid bis zur Mutterkreuzträgerin, das Gegen-Denken und das Wider-Stehen gelernt. Ihre Biografien entwickelten sich langsam, aber entschieden: Wenig davon ist heute bekannt, trotz zeitgeschichtlicher Forschung und vieler Veröffentlichungen. Noch heute leben Mitglieder der "Weißen Rose", weil sie von Hans und Sophie Scholl und den anderen zum Tode verurteilten nicht verraten wurden. Sie wirkten mit an den Aktionen, kannten die Motive und Gedanken ihrer ermordeten Freunde. Viele von ihnen schwiegen seitdem, sie wollten sich nicht wichtigtuerisch vor die Toten stellen: Sie wurden Ärzte, Juristen, Kaufleute, Lehrer. Was sie vergeblich von den Nazis forderten, halfen sie zu entwickeln: "Einen brauchbaren Staat". Ulrich Chaussy hat sie aufgesucht. In seiner Collage melden sie sich zu Wort: Mit der Leidenschaftlichkeit ihrer Flugblatt-Texte, gegen das Schweigen der Blut- und BodenIdeologen, die ihre Erzieher waren.
Weitere Informationen
Ulrich Chaussy, geboren 1952, lebt in München als freier Autor und Rundfunkjournalist. Buchveröffentlichungen: "Die drei Leben des Rudi Dutschke" und "Oktoberfest. Ein Attentat".
Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk 1990
- Erstsendung: 29.10.1990 | 82'17