ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Waskows Botengang nach Sydow
Technische Realisierung: Peter Nielsen, Klaus Schumann, Dorit Gerrelman, Tina Rockstroh
Regieassistenz: Wolfgang Streng
Regie: Gottfried von Einem
Der Landbriefträger Albert Waskow gerät auf einem abendlichen Depeschengang in ein Netz komisch-tragischer Verwicklungen, wie sie sich in dieser Form nur im hinterpommerschen Grenzland zu einer bestimmten Zeit - den 20er Jahren dieses Jahrhunderts - ergeben konnten. Die jahrhundertealte, immer etwas künstliche deutsch-polnische Abgrenzungshaltung und ihr ständiger Mißbrauch durch kleine nationalistische Gruppen spielen dabei eine traurige Rolle. Der bitterernste Kern des vordergründig komischen Volksstücks (in dem auch versucht wird, die letztlich slawische Grundhaltung der deutschsprachigen pommerschen Mischbevölkerung glaubhaft zu machen) ist eine Geschichte von der Fragwürdigkeit aller sogenannten Wirklichkeit, vom leichtfertigen Umgang mit der Wahrheit und von der Mißhandlung des Menschen durch seinesgleichen. Das Hörspiel sollte auch als erzählerischer Gruß nach Polen verstanden werden können, - damit es nicht eine heimatlose Heimatgeschichte bleiben muß, schreibt der Autor.
Ulrich Melchert lebt als Rechtsanwalt im Badischen. "Waskows Botengang nach Sydow" ist seine erste Hörspielarbeit.