Hörspiel

Autor/Autorin: Daniele Dell' Agli

Die Kunst den Schein zu wahren

Technische Realisierung: Günter Beckmann, Anne Domernicht, Anja Hilbig
Regieassistenz: Bärbel Kasperek

Regie: Daniele Dell' Agli

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Günter KönigSprecher
    Marianne KehlauSprecherin
    Annemarie KusterJunge Frau
    Christoph BantzerJunger Mann
    Annemarie Marks-RockeAlte Frau
    Hans UlrichAlter Mann
    Christian Moritz MontenbruchKind
    Julia Müller-WesemannKind

"'Die Kunst den Schein zu wahren' ist eine gattungsüberschreitende Meditation über die Möglichkeiten und den Sinn von Kunst im Zeitalter schwindender mimetischer Erfahrungen. Was heute noch 'Natur' und 'natürlich' heißen kann, wird darum erörtert entlang den metaphorischen Traditionen des 'Scheins' und der 'Wahrheit'. Das Stück erprobt z. B. (sprach-)spielerische und aggressive Formen des Widerstands gegen die Resignation, die sich breitzumachen droht angesichts der Unerschütterlichkeit, mit welcher die herrschende Männerwelt allen Warnzeichen und Selbstzweifeln zum Trotz auf die Katastrophe zusteuert. Ein Patentrezept, wie ästhetische Erfahrungen in Lebenspraxis aufzuheben wären, hat es freilich nicht zu bieten. Dafür mindestens die Erinnerung daran, daß sich dieses Problem nicht einfach aus der Welt schaffen läßt, indem man willkürlich die Grenzen von Fiktion und Wirklichkeit, wie heute üblich, aufweicht, wobei die Wirklichkeit in der Regel nichts gewinnt, die Kunst aber alles verliert (nämlich ihr Vermögen, die schlechte Empirie zu transzendieren). Vor diesem Hintergrund und im Dialog mit einer viel fach beschworenen Tradition (Hegel, Nietzsche, Rilke, Celan u. a. m.) schwankt das im Titel beschlossene Programm seiner Doppeldeutigkeit gemäß zwischen einer melancholischen Verteidigung der Kunst gegen ihre fortschreitende Banalisierung und einer ironischen Beförderung ihres schier unaufhaltsamen Niedergangs." (Daniel Dell'Agli)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk 1986
  • Erstsendung: 26.04.1986 | NDR 3 | 35'10

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