Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Edwin Ortmann
Klaus Störtebeker oder Nur der Lügner gelangt in den Besitz der Wahrheit
Technische Realisierung: Günter Beckmann, Christine Berger, Kerstin Heikamp
Regieassistenz: Waltraud Heise
Regie: Hans Gerd Krogmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Klaus Barner Stefan Gerd Baltus Gödecke Marlen Diekhoff Tabileth Heinz Schimmelpfennig Cassampal Edgar Hoppe Possi Walter Renneisen Zwerg Eva Garg Anna Donata Höffer Mutter Reent Reins Vater Hans Ulrich Der Alte
Edwin Ortmanns Hörspiel 'Klaus Störtebeker oder Nur der Lügner gelangt in den Besitz der Wahrheit' erzählt von dem Maler Stefan Möbius, der bei einem Unfall einen doppelten Schödelbasisbruch erlitten hatte und seitdem an einem partiellen Gedächtnisverlust leidet. Zwischen lästigen Alltagsverrichtungen - Frühstück, Vorbereitungen einer Vernissage, Gesprächen mit der Ehefrau Tabileth - träumt Stefan Möbius sich fremd, in die phantastische Traumwelt eines Klaus Störtebeker, der ihm zuvor in Zwergengestalt in einer S-Bahn begegnet war. Ein Therapeut namens Gödecke, das Gegenteil des üblichen Therapeuten, ein (ab und zu hohn)lachender Lügner, stellt seinen Patienten wieder auf die Beine, indem er die Welt auf den Kopf stellt und in der Person des Stefan Möbius sozusagen die Therapie therapiert. Am Ende flüchtet Möbius mit einer Frau namens Anna aus der Vernissage und lernt in einer Jahrmarkt-Schiffsschaukel 'das Vergessen vergessen' "und wenn wir ganz oben sind... ...dann bleiben wir stehen. Und hängen mit den Füßen... ...zwischen den Sternen. Und schauen zur Erde hinauf... ...und zum Himmel hinunter." "Aber natürlich richtet sich dieses Hörspiel auch und vor allem gegen den schandbaren Psycho-Boom in unserer Zeit. Was kann dieser Stefan-Amnesie-Möbius für sich selber tun? Begegnet einem manischen Goedecke in Hochformat (unklar, ob der überhaupt Therapeut ist) - was macht er draus? Und diese Art von Doppelgänger namens Störtebeker - was bringt der ihm? Man hat diesen Patienten ja dann 'geheilt', mittels Fallbeil. Und trotzdem ist er nochmal aufgestanden. Eine Komödie, würde ich sagen. Aber natürlich mit tragischen und grotesken untertönen und Oberlichtern." (Edwin Ortmann)

Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk / Süddeutscher Rundfunk 1986
- Erstsendung: 06.12.1986 | NDR 3 | 88'30