Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Heinrich Weppner
Das Lied des Wals
Technische Realisierung: Peter Kretschmann, Brigitta Eggert, Jutta Sidden
Regieassistenz: Waltraud Heise
Regie: Hans Rosenhauer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Gerhard Garbers Dr. Stefan Behrend Dietmar Mues Robert Mertens Claudia Rieschel Renate Behrend Monica Bleibtreu Frau Mertens Burghart Klaußner Professor König Katharina Matz Frau Raulfs
Robert Mertens hat sein Gedächtnis verloren. Dr. Behrend - sein Therapeut - hilft ihm bei der Suche nach sich selbst. Er scheitert jedoch zunächst am inneren Widerstand des Patienten. Nach und nach tauchen in den Gesprächen, Hypnosen, Träumen Erinnerungsfragmente auf: 'Fisch', 'alter Mann', 'Gesang' und immer wieder der Mythos von Jona und dem Wal. Es hat den Anschein, als ob Mertens das grausame Walfischschlachten auf den Färöer Inseln nicht verkraften konnte und im Schock sein Gedächtnis einbüßte. Allerdings je mehr sich das Rätsel um diesen Mann löst, desto stärker gerät Dr. Behrend in seinen Sog. Der Arzt verstrickt sich schließlich in dessen Identität, bis er manchmal fühlt und spricht wie er. Eines Tages entdeckt er etwas, was ihn tief erschreckt. Mertens Augen sind nicht mehr braun, sondern grau wie das Meer, und er ist keineswegs mehr der Patient, der Hilfe braucht. Heinrich Weppner gelingt in seinem ersten Hörspiel 'Das Lied des Wals' die poetische Umsetzung unseres ökologischen Desasters. Er verschmilzt Umweltkritik und Mythos, Ökothriller und Boulevardstück, Lyrik und Science fiction zu einer zornigen Klage über den Verlust der Natur. "Sie singen", so träumt Robert Mertens von den Walen, "...sie singen vom verlorenen Paradies... Sie singen von den Tänzen unter den Meeren... Sie singen von ihrer Liebe... Unendlich diese Stille.... Schneediamanten in den Wassern der Arktis.... Ich sehe.... Einhörner, die über Regenbogenhürden setzen."
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 1986
- Erstsendung: 18.12.1986 | NDR 1 | 55'30