Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Oddur Björnsson
Streichquartett und Strick
übersetzt aus dem Isländischen
Übersetzung: Hubert Seelow
Technische Realisierung: Jonas Bergler, Silvia Ziese-Einmal
Regie: Friedhelm Ortmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Jürgen Thormann Samuel Horst Bollmann Betuel Ulrich Hass Suulli Gustl Halenke Frauenstimme, jung Gabriele Garsoffky Frauenstimme
Betuel und Samuel, zwei ältere Männer, lernen sich auf eigenartige Weise kennen: Der eine steht plötzlich im Regen draußen vor der Tür und bittet den anderen, einen Moment seine Kleider trocknen zu dürfen. Merkwürdigerweise trägt Betuel einen Strick bei sich, von dem er sich nicht trennen will, wie er sagt, braucht er ihn, um sich aufzuhängen. Doch dazu kommt es vorerst nicht; Samuel kocht Kaffee, sie hören Mozarts Streichquartett K 421 und reden über Tod und Leben, Liebe und Frauen und über ihre Einsamkeit. Aus ihrem Gespräch erwächst Zuneigung füreinander, aus dem kurzen Besuch wird ein anhaltendes Zusammenleben, nicht frei von unterschwelligen homosexuellen Spannungen. Diese werden offensichtlich, als mit dem Eintreffen des jungen Snulli aus der Freundschaft der beiden Alten ein Konkurrenzverhältnis wird.
Weitere Informationen
"Streichquartett und Strick" ist eine behutsame, psychologisch einfühlige Liebesgeschichte zweier Männer am Ende ihres Lebens. Ihr Autor ist Isländer; er wurde 1932 geboren und schrieb bislang mehr als dreißig Bühnenstücke und Hörspiele. Jon Vidar Jonsson ist Leiter der Hörspielabteilung beim isländischen Rundfunk. In seinen Anmerkungen berichtet er von den speziellen Bedingungen, unter denen das Hörspiel in Island entstehen konnte.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1986
- Erstsendung: 26.06.1986 | WDR 3 | 20:15 Uhr | 40'59