Hörspielbearbeitung, Kinderhörspiel
Autor/Autorin:
Astrid Lindgren
Immer dieser Michel (3. Teil der 4-teiligen Fassung)
Vorlage: Immer dieser Michel (Kinderbuch, schwedisch)
Bearbeitung (Wort): Carola Preuß
Technische Realisierung: Klaus Hoeness, Birgit Schilling
Regie: Carola Preuß
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Alexander Tandawardaja Michel Christine Preuß Klein-Ida Marianne Mosa Mutter Gunnar Möller Vater Ulrike Bliefert Lina Wolfgang Condrus Alfred Ursula Hastedt Krösa-Maja Rosemarie Gerstenberg Frau Petrell Gertraud Heise Erzählerin u.a.
"Das Kind wird nicht erst ein Mensch, es ist schon einer" (Janusz Korczak) "Jenen aber die jetzt so vernehmlich nach härterer Zucht und strafferen Zügeln rufen, möchte ich das erzählen, was mir einmal eine alte Dame berichtet hat. Sie war eine junge Mutter zu der Zeit, als man noch an den Bibelspruch glaubte: ,Wer die Rute schont, verdirbt den Knaben'. Eines Tages hatte ihr kleiner Sohn etwas getan, wofür er ihrer Meinung nach eine Tracht Prügel verdient hatte, die erste in seinem Leben. Sie trug ihm auf, in den Garten zu gehen und selber nach einem Stock zu suchen, den er ihr dann bringen sollte. Der kleine Junge ging und blieb lange fort. Schließlich kam er weinend zurück und sagte: ,Ich habe keinen Stock finden können, aber hier hast du einen Stein, den kannst du ja nach mir werfen'. Da aber fing auch die Mutter an zu weinen. Denn plötzlich sah sie alles mit den Augen des Kindes. Das Kind mußte gedacht haben: ,Meine Mutter will mir wirklich weh tun, und das kann sie ja auch mit einem Stein.' Sie nahm ihren kleinen Sohn in die Arme, und beide weinten eine Weile gemeinsam. Dann legte sie den Stein auf ein Bord in der Küche, und dort blieb er liegen als ständige Mahnung an das Versprechen, das sie sich in dieser Stunde selber gegeben hatte: ,Niemals Gewalt!' " (Astrid Lindgren in ihrer Rede bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche 1978)
Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk / Sender Freies Berlin / Radio Bremen / Süddeutscher Rundfunk
- Erstsendung: 13.12.1987 | 29'10