Hörspiel
Autor/Autorin:
Achille Campanile
Achille Campaniles Taschentheater
Das Verbrechen in der Villa Roung
Übersetzung: Edna Kuhlmann
Technische Realisierung: Johannes Kutzner, Sabine Kaufmann
Regieassistenz: Jürgen Dluzniewski
Regie: Heinz von Cramer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Ruth Hellberg Reinhart Firchow Daniel Kasztura Jutta Graeb Marianne Lochert Curt Bock Siggi Schwientek Peter Lieck Paul Bürks Margrit Carls Donata Höffer Ernst August Schepmann Tillmann Braun Götz Olaf Rausch Thessy Kuhls
"Der Erfinder des Pferdes" 1925, in der Akademie der Unsterblichen: Die Akademiemitglieder haben sich zusammengefunden, um Professor Bolibine, den "Erfinder des Pferdes", zu ehren. Während sie auf ihn warten, führen die anwesenden Wissenschaftler und Poeten Nonsensgespräche, deren Ernsthaftigkeit sie nicht im mindesten in Frage stellen. Dann erscheint der "Erfinder" und stellt den begeisterten Kollegen seine neue Schöpfung vor, bis unvermittelt von draußen Fanfarenklänge eines Kavallerieregiments in die Feierlichkeiten einbrechen. Ursendung "Das Verbrechen in der Villa Roung" In der Villa Roung werden Vorbereitungen für eine Hochzeit getroffen. Die Situation ist undurchsichtig. Offenbar will jemand die Hochzeit verhindern. Von Drohbriefen ist die Rede, von Erpressung, von unglaublich viel Geld und heimlichen Beziehungen. Die Ankunft eines ebenso unerwarteten wie unbekannten Neffen läßt die Handlung eskalieren. Für kurze Zeit erlischt das Licht, und schon ist es geschehen, das Verbrechen in der Villa Roung. Ausgerechnet den Bräutigam hat es erwischt. Polizeiinspektor Brown und Sergeant Mortimer ermitteln in bester englischer Manier. Erstsendung und 1939 entstandenen Einaktern und diversen als Zwischenspiel dienenden Kurzszenen wird der italienische Autor Achille Campanile zum erstenmal im deutschsprachigen Raum vorgestellt. Campanile gilt als Meister der futuristischen Groteske. Bei einem breiteren Publikum kamen seine skurrilen Abstraktionen, die wesentliche Züge der frühen Einakter Ionescos vorwegnehmen, jedoch zunächst nicht an. Er galt in den 30er Jahren als "der am meisten ausgepfiffene Autor Italiens". Erst in den 70er Jahren kam von seiten einer antirealistischen, vom Strukturalismus beeinflußten Avantgarde wieder ein Interesse an seinen absurden, von Sprachwitz gesteuerten Theaterstöcken auf.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 1986
- Erstsendung: 07.02.1987 | 89'40