Hörspiel
Autor/Autorin:
Irina Liebmann
Aphrodite, Arsinoe, Philadelphos
Komposition: Klaus Buhlert
Technische Realisierung: Günther Beckmann, Elke Kellermann
Regieassistenz: Waltraud Heise
Regie: Jörg Jannings
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Ulrich Wildgruber Er Angelika Thomas Sie
Im Herbst 1980 ging die Meldung durch die Presse, der Archäologe Walter Iwas habe eine unbekannte Frauenfigur aus dem Bestand der ägyptischen Sammlung des Bode-Museums in Ostberlin als Abbild der Ptolemäerkönigin Arsinoe der Zweiten bestimmen können. Irina Liebmann entwickelte aus dieser Zeitungsnotiz ein Hörspiel, das - ganz und gar Phantasieprodukt, wie die Autorin betont - eine "unmögliche" Liebesgeschichte erzählt. Toni, aus einfachen Verhältnissen stammend, unverheiratet, ist ein eingefleischter Wissenschaftler, Ägyptologe, eine Kapazität auf dem Gebiet der Vergangenheit. Anna, einer hochgestellten Familie angehörig, zweimal geschieden, etwas frustiert und gelangweilt, ist allein der Gegenwart zugewandt, dem Heute und Morgen, dem eigenen Leben. Für eine kurze Zeit teilen beide dasselbe Arbeitszimmer in einem der von Wasser eingeschlossenen Museen. Mit Hilfe von Röntgenaufnahmen gelingt Toni die Bestimmung und Restaurierung der schwarzen Göttin, einer Orakelstatue aus dem Aphroditekult. Die gemeinsame Orakelprobe, bei der jeder etwas anderes versteht, ist das vorzeitige Ende ihrer ungelebten Beziehung. Anna verläßt das Land - wie übrigens auch alle Männer, die sie geliebt hatte. Offiziell übergibt sie die restaurierte Göttin, die nach Ägypten verkauft wurde. Toni bleibt zurück auf der Museumsinsel mit einer vom Original kaum zu unterscheidenden Kopie.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 1987
- Erstsendung: 30.09.1987 | 34'25