ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Science Fiction-Hörspiel
Der Golem (1. Teil)
Vorlage: Der Golem (Roman)
Bearbeitung (Wort): Hermann Motschach
Technische Realisierung: Karlheinz Stoll, Stefanie Eißele
Regieassistenz: Maria Ohmer
Regie: Andreas Weber-Schäfer
Athanasius Pernath lebt als Gemmenschneider im Ghetto des alten Prag. Wegen einer unglücklichen Liebe war er wahnsinnig geworden und hatte sein Gedächtnis verloren. Begegnungen mit seinen skurrilen Mitbewohnern lassen aber gelegentlich Szenen aus der Vergangenheit wieder in seiner Erinnerung auftauchen. Da gibt es den Trödler Wassertrum, ein heimlicher Millionär, der durch ein tragisches Schicksal zu einem bösen Intriganten geworden ist, den Studenten Charousek, der sich in Selbsthaß zerfleischt, und die schöne Gräfin Angelina, der Pernath in einer verfänglichen Situation helfen kann. Er verliebt sich nicht nur in sie, sondern auch in Mirijam, die Tochter des weisen Archivars Hillel. Alle Schicksale scheinen beeinflußt von einer Figur, nämlich dem Golem, einem aus Ton geformten Wesen aus dem Mittelalter, dem der Rabbi Löw Leben einhauchte und das dann das Ghetto in Angst und Schrecken versetzte. Traum und Wirklichkeit mischen sich in der Handlung, die im labyrinthischen ehemaligen Prag spielt, aber zugleich auch eine Reise in unser Unterbewußtes ist.
Gustav Meyrink lebte von 1868 bis 1932. Sein Roman "Der Golem", erschienen 1915, gilt als eine der bedeutendsten geschlossenen Gestaltungen einer grotesk-phantastischen Welt in der Tradition von E.A. Poe und E.T.A. Hoffmann.