Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Paul Kohl
Jägerschnitzel
Technische Realisierung: Anna-Maria Tietze, Sigrid Pfeffer
Regieassistenz: Christoph Müller
Regie: Joachim Staritz
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Hilmar Eichhorn Uwe Martens, Redakteur Eckehard Hahn Leopold Belitsch, Redakteur Bärbel Röhl Junge Frau Charlotte Asendorf 1. Wirtin Wolfgang Winkler Ebner, Pressereferent Futtersilo Hagen Marks Kampner, Geschäftsführer Futtermühle Edwin Marian Lohnmäster
Ein Rundfunkjournalist hat in der Gegend zwischen Bremen und Vechta zum Thema Massentierhaltung recherchiert. Zahlreiche Futtersilos und Futtermühlen hat er besichtigt, offenbar ist es ihm auch gelungen, in streng abgesperrte Schweine- und Kälberproduktionsanlagen einzudringen. Plötzlich ist er spurlos verschwunden. Ein Kollege macht sich auf, um das Verschwinden aufzuklären. Er stößt auf riesige Ställe, in denen die Tiere auf Eisengittern direkt über den Güllebecken zusammengepfercht werden, von künstlich erzeugter Hitze dazu gezwungen, gierig das Flüssigfutter voller Antibiotika und Hormone zu schlürfen. "Wachstumsförderer" heißt das Gesöff im Fachjargon. Schnellmast. In sechs Monaten müssen die Schweine ihr Schlachtgewicht von zwei Zentnern erreichen. Die Kälber sollen täglich mindestens eineinhalb Kilo ansetzen. Ein Lohnmäster, der für seinen Mastherrn Kälber mästet, gibt den entscheidenden Tip. Im nahegelegenen EG-Schlachthof gibt es eine Verwertungsanlage für Tierkadaver. Dort ist der vermißte Journalist zum letzten Mal gesehen worden.
Weitere Informationen
Paul Kohl, geboren 1937, war zunächst Buchhändler, studierte dann Theaterwissenschaft und Germanistik. Arbeit als Übersetzer und Theaterregisseur. Zahlreiche Hörspiele - z. B. "Fulda-Gap", "Jörg Ratgeb", "Das Depot". Buchveröffentlichung über den deutschen Überfall auf die Sowjetunion: "Ich wundere mich, daß ich noch lebe" (1990). Wohnt in Berlin.
Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk 1992
- Erstsendung: 27.04.1992 | hr1 | 20:05 Uhr | 57'05